Herne. OB Frank Dudda hat zum Stadtempfang geladen. Dabei präsentierte er seine Ziele für 2025 - und sagte, was er aus Herne machen möchte.
Der Stadtempfang, der traditionell im Januar stattfindet, ist - vielleicht noch getoppt vom Auftakt der Cranger Kirmes - das größte gesellschaftliche Ereignis in Herne. Oberbürgermeister Frank Dudda lud dazu am Montagabend, 13. Januar, über 400 Gäste ins Rathaus. Dort schaute er zurück auf 2024 und erläuterte seine Ziele für 2025. Hier einige Schlaglichter.
Die Gäste
Auf der Gästeliste standen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Vereinen, Verbänden und Organisationen aus Herne, dem Ruhrgebiet und darüber hinaus. Um nur drei zu nennen: Uli Paetzel, Chef der Emschergenossenschaft, Taylan Özgür Aydin, türkischer Generalkonsul in Essen, und Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Eingeladen wurden auch wieder 50 Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine Teilnahme beworben hatten. Die Gäste spielen traditionell die Hauptrolle: zusammenkommen, miteinander reden, sich weiter vernetzen, das steht im Mittelpunkt des alljährlichen Treffens.
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Das Kulturprogramm
Wo in den vergangenen Jahren die Pottporus-Crew rappte und Entertainer Peter Grimberg sang, ging es diesmal vergleichsweise beschaulich zu. Beim Einlass - alle Gäste wurden von OB Dudda vor dem Ratssaal persönlich begrüßt - sorgten Rolf Buchwald (Conga) und Peter König (Saxofon) für die musikalische Untermalung. Anschließend ging Hernes DJ Carib im Ratssaal, wo sich alle Gäste versammelten, an die Turntables. Das war aber kein Startschuss für eine Tanzparty, sondern für eine kurze Bilderschau. Carib untermalte Fotos von „Ruhrgold“, die an die Wand geworfen wurden. Sie zeigen das Ruhrgebiet in seiner ganzen Pracht. Versehen waren die Bilder mit Schlagworten von A wie Arbeit bis Z wie Zusammenhalt.
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Der Rückblick
In einem halbstündigen Talk mit Moderator Martin von Berswordt-Wallrabe schaute der Oberbürgermeister zurück. Was sei für den OB DER Moment in 2024 gewesen, wollte Berswordt wissen. Antwort: das Einreißen der Mauer an der Funkenbergstraße/Baumstraße hinter dem Herner Bahnhof. Hinter besagter Mauer habe es über Jahre einen 14 Hektar großen „Lost Place“ gegeben, nun entstünden dort, im künftigen Funkenbergquartier, die Hochschule für Polizei und Öffentliche Verwaltung sowie das Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie“ (TGÖ). Das sei nur ein Beispiel von vielen. In Herne sehe man immer mehr Bagger: „Wir werden Schritt für Schritt eine andere, eine moderne, digitale, europäische Großstadt“, kündigte der OB an.
Er berichtete auch von seinem „schönsten Moment“: als er im Rathaus auf Schülerinnen und Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule getroffen sei, die dort mit ihren spanischen Austauschschülern vorbeischauten. Gemeinsam hätten die Jugendlichen diskutiert, über Politik, Heimat, kulturelle Identität. Dieses hohe Niveau der Diskussion habe ihn gefreut. Duddas Appell an die Gäste: „Vertraut dieser Jugend.“
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Der Ausblick
Wie geht es in diesem Jahr weiter? Auch das wollte der Moderator in der Talkrunde wissen. Die Stadt soll immer weiter entwickelt werden, kündigte der OB an. Als Beispiele nannte er den Urban Arts District, den die Stadt in den kommenden Jahren in Wanne-Mitte schaffen will, und die Seilbahn, die einmal den Hauptbahnhof Wanne-Eickel mit der geplanten Internationalen Technologiewelt auf der heutigen Blumenthal-Brache verbinden soll. „Wir machen keine Stadtentwicklung, um die Stadt zu entwickeln“, stellte Dudda dabei klar. Sondern: „Um Menschen nach Herne zu holen, die sich wohlfühlen“. Dazu soll auch die Infrastruktur ausgebaut werden, also Glasfaser, Straßen, aber auch Kitas und Schulen.
Und was 2025 noch kommt? Natürlich die Feier der Goldenen Hochzeit, also der 50-jährigen Städte-Ehe der einst selbstständigen Städte Herne und Wanne-Eickel, die 1975 zur Stadt Herne fusionierten. „Da muss man viel Humor haben, das zu feiern“, kommentierte der OB mit Blick auf die Kritiker der vermeintlichen „Eingemeindung“. Er weiß: „Die Zeit heilt nicht alle Wunden.“ Besagter Humor soll aber helfen, auch die Kritiker des Zusammenschlusses zu versöhnen. Deshalb präsentiere der Mondpalast zum Städte-Ehe-Festakt am 13. Februar auch sein neues Stück „Wanner Eck“ - ein Stück rund um, natürlich, die Städte-Ehe.
Auf diesen Ausblick freuten sich die Gäste (kurzfristig) am meisten: „Das Büfett ist eröffnet“, schloss der OB nach der Talkrunde.
Das Essen
Apropos Büfett. Die Stadt tischte in den Fluren groß auf. Dort standen kalte und warme Häppchen bereit - von A wie Ananastürmchen mit Lachs und Sesam bis Z wie Zucchinikrüstchen mit Champignons. Gegen den Durst half frisch gezapftes Pils, aber auch Wein oder Wasser, Cola & Co. wurden gereicht.