Herne. Die Stadt Herne hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld durch Blitzer eingenommen. Was der Grund dafür ist - und wieviel Geld zusammenkam.
Die Stadt Herne hat im vergangenen Jahr deutlich höhere Einnahmen durch ihre mobilen und stationären Blitzer erzielt als im Vorjahr. Ein Grund dafür dürfte der neue „Super-Blitzer“ sein, der seit Mai 2024 im Einsatz ist.
Während Temposünder in 2023 mit Buß- und Verwarngeldern von insgesamt 2,73 Millionen Euro belegt wurden, waren es 2024 rund 3,63 Millionen Euro. Dabei war mit 93.520 auch die Zahl der Temposünder deutlich höher als noch im Vorjahr. Da waren es 72.062. Mehr Verstöße wurden nur 2017 festgestellt - damals waren es etwa 105.000.
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Der deutliche Anstieg kommt laut Stadt vor allem durch die neue teilstationären Messanlage - auch „Super-Blitzer“ genannt. „Im Bereich der ‚Kommunalen Geschwindigkeit‘ sind die voraussichtlichen Einnahmen höher als 2023, was mit der Anschaffung der zusätzlichen teilstationären Messanlage zusammenhängen könnte. Mit dieser Anlage wurden rund 16.000 Fahrzeuge geblitzt. Die voraussichtlichen Einnahmen liegen bei etwa 680.000 Euro“, so Stadtsprecherin Carina Loose.
Rotlichtblitzer erwischt mehr als 1400 Fahrzeuge
In Herne werden nicht nur diejenigen geblitzt, die zu schnell fahren, sondern auch die, die sich nicht an rote Ampeln halten. An der Holsterhauser Straße steht eine sogenannte Rotlichtüberwachungsanlage. Dort wurden laut Stadt im vergangenen Jahr 1406 Fahrzeuge geblitzt.
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Neben dem Rotlichtblitzer an der Holsterhauser Straße Kreuzung Westring gibt es zwei stationäre Blitzer an der Sodinger Straße und der Wakefieldstraße. Neue stationäre Blitzer seien im vergangenen Jahr nicht hinzugekommen, so Loose.
Doch auch mobile Radarwagen überwachen die Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer in Herne. Vier solcher Wagen setzt die Stadt ein, zusätzlich zum „Super-Blitzer“. Zusammen mit ihm haben die vier Radarwagen im vergangenen Jahr einen Großteil der Fahrzeuge erwischt: 71.725.
„Super-Blitzer“ blitzt in beide Fahrtrichtungen
Der große Vorteil des „Super-Blitzers“: Er kann in beiden Fahrtrichtungen die Geschwindigkeiten kontrollieren, ist Tag und Nacht auf der Lauer und braucht kein Personal. „Die Anlage wird in der Regel für jeweils eine Woche an einem Standort belassen“, sagte Stadtsprecherin Loose Ende vergangenen Jahres zur WAZ. Dann werde sie an einen anderen Platz transportiert.
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Die Standorte für die Radarwagen und die teilstationäre Anlage werden laut Stadt aufgrund von Bürgerbeschwerden, bei bekannten Unfallschwerpunkten sowie im Bereich von Schulen und Kindertageseinrichtungen ausgewählt.
Heinrich Hendricks, Vorsitzender der Verkehrswacht Wanne-Eickel, nannte schon im vergangenen Jahr noch eine mögliche Erklärung für den Anstieg der Bußgeldeinnahmen, denn schon 2023 war die Zahl angestiegen. So sei vermutlich an Stellen geblitzt worden, an denen es nicht zwingend erforderlich gewesen wäre, sagte Hendricks damals. Wichtiger als beispielsweise an der Dorstener Straße vor Tiemeyer zu blitzen, wo häufig mobile Blitzer stünden, sei es, an wahren Gefahrenstellen zu stehen. Und: Die fest installierten Blitzer seien inzwischen bekannt, sagte Hendricks im vergangenen Jahr. Zudem gebe es viele Apps, die die Autofahrerinnen und Autofahrer vor Blitzern warnten.
Während beim fließenden Verkehr mehr Geld eingenommen worden ist, sind die städtischen Einnahmen beim ruhenden Verkehr zurückgegangen. Für 68.461 Fahrzeugen wurden Strafzettel ausgestellt. Mit den Knöllchen im „ruhenden Verkehr“ hat sie insgesamt rund 1,75 Millionen Euro eingenommen. Im vergangenen Jahr waren es noch 1,94 Millionen Euro. 2023 sogar mehr als 2 Millionen Euro.