Herne. 2019 gegründet, ist die Firmentochter Diprotec des Herner IT-Unternehmens Isap schnell gewachsen und in ein prominentes Quartier gezogen.

„Kind, bist Du groß geworden.“ Das Kind ist in diesem Fall die Herner Diprotec GmbH. 2019 als Firmentochter der IT-Unternehmens Isap gegründet, ist diese Tochter nun erwachsen geworden und in ihre eigenen vier Wände gezogen.

Neue Räume schon vor dem Einzug zu klein

Und die sind in Herne durchaus prominent, denn Diprotec hat seinen Firmensitz nun im neuen Kaiserquartier. Um das Wachstum des IT-Dienstleisters zu veranschaulichen, genügt ein Blick auf die Räumlichkeiten. Bereits im Jahr 2022, als das Kaiserquartier lediglich ein Rohbau war, schloss Geschäftsführer Benjamin Janssen den Mietervertrag. Doch schnell habe man gemerkt, sagt er, dass die 375 Quadratmeter nicht ausreichen werden. Deshalb habe Diprotec weitere Bereiche angemietet - inklusive einer Flächenreserve für die Zukunft. Dass diese Reserve mittelfristig benötigt wird, scheint sehr wahrscheinlich.

Bei der Gründung zählte das Team um Janssen und Co-Geschäftsführer Tim Wieczorek neun Köpfe, inzwischen sind es 24. „Allein in diesem Jahr sind acht Leute dazugekommen“, erzählt Janssen im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Die Hälfte davon seien ehemalige eigene Auszubildende, „wir stecken viel Aufwand in die Ausbildung unserer eigenen Fachkräfte“, so Janssen. Was ihn erstaunt: In Zeiten des Fachkräftemangels erhalte Diprotec plötzlich Initiativbewerbungen. Der Grund liege darin, dass die Branche der IT-Dienstleister in den vergangenen Jahren um ein Viertel geschrumpft sei. Gerade kleine Firmen seien verschwunden, weil die Komplexität der IT-Systeme immer größer geworden sei.

Cyberkriminalität ist ein Treiber des Wachstums

Die kann Diprotec offensichtlich bedienen, wie auch ein Blick auf die angebotenen Lösungen auf der Homepage offenbart. 16 verschiedene Leistungsbereiche finden sich dort. Zu den Kunden gehören inzwischen viele Herner Unternehmen, insgesamt sieht man bei Diprotec kleine und mittlere Firmen als Hauptzielgruppe. Ein Kunde ist die ehemalige Muttergesellschaft Isap.

Ein Treiber des Geschäfts in der jüngeren Vergangenheit sei die Sicherheit gewesen. In einem Gespräch mit der Herner WAZ Anfang 2022 hatte Janssen erzählt, dass die Zahl der Cyberangriffe nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sprunghaft angestiegen sei. Doch längst hätten die Angriffe neue Dimensionen erreicht. Dabei spiele der Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf beiden Seiten eine Rolle. Die Angreifer nutzten sie, um an Informationen über ihre potenziellen Opfer zu kommen - unter anderem gezielte Angriffe auf Firmenchefs -, aber auch Diprotec nutze KI, um die Sicherheit der Kunden zu gewährleisten.

Das Thema Cyberkriminalität in all seinen Facetten werde das Diprotec-Team weiterhin beschäftigen. Dabei kooperiere man auch mit dem Bochumer Unternehmen G-Data. „So langsam haben auch die letzten Unternehmen erkannt, dass sie etwas bei der IT-Sicherheit tun müssen“, so Janssen.