Herne. Schöner und größer sind die Papiercontainer, die nun in Herne verteilt werden. Die alten verschwinden. Warum sinkt dabei die Zahl der Behälter?
Die neuen Papiercontainer sind endlich da. Entsorgung Herne hat jetzt mit dem Austausch Alt gegen Neu begonnen. Wichtigste Botschaft: Die neuen Behälter sind größer als die alten, es werden aber weniger aufgestellt als bislang. Die Zahl der Sammelstellen aber bleibt gleich.
Eigentlich sollten die neuen Altpapier-Container längst verteilt sein. Weil es Probleme mit der Auslieferung gebe, habe sich das Vorhaben aber verzögert, sagte Carsten Sußmann, Chef von Entsorgung Herne, im Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung. Nun seien die ersten Sammelbehälter ausgetauscht worden, so zu sehen am Herner Rathaus, vor dem Westring. Nach und nach sollen weitere Container bis zum Herbst 2025 „ringförmig“ von Herne-Mitte aus im Stadtgebiet verteilt werden.
Schritt für Schritt hat Entsorgung Herne die Zahl der Papiercontainer zuletzt von über 200 auf 170 reduziert. Das hatte in der Politik für Kritik gesorgt, als das städtische Unternehmen seine Pläne zum Austausch der Sammelbehälter vor einem Jahr vorgestellt hat. Tenor: Warum wird die Zahl reduziert, wenn man doch täglich sehen kann, dass die Behälter überquellen?
+++ Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch: +++
- Ärger über E-Scooter: „Der Bürger hat die Schnauze voll“
- Weihnachtsmärkte in Herne: Programm, Preise, Öffnungszeiten
- Grundsteuer: Wer in Herne mehr zahlen muss - und wer nicht
Entsorgung-Herne-Chef Sußmann verwies jetzt im Ausschuss auf die sinkenden Papiermengen. 2021 seien rund 2800 Tonnen Papier in den Containern gelandet, 2023 nur noch rund 1900 Tonnen. Über die vergangenen zehn Jahre habe sich die Menge sogar halbiert. Auch über die Blauen Tonnen, fügte er an, werde deutlich weniger Papier entsorgt. Grund für den Rückgang an Altpapier sei unter anderem der Umstand, dass die Unternehmen im Versandhandel, darunter Temu oder Amazon, verstärkt auf Kunststoffbeutel oder Versandtaschen setzten.
Die Zahl der Standorte, an denen die neuen, bunten Altpapier-Container stehen, werde aber nicht reduziert, betonte Sußmann. Es gebe an einigen Orten künftig aber weniger Behälter. Dafür passe künftig mehr hinein: Die neuen Behälter seien vier Kubikmeter groß, die alten nur 3,2.
Die neuen Container könnten nicht mit Chips ausgestattet werden, die - etwa aus der Ferne - über den Stand der Befüllung informieren, sagte Sußmann auf Nachfrage. Grund sei das Füllmaterial. Liege etwa ein großer Karton schräg in einem Papiercontainer, dann würde ein Sensor einen vollen Container melden. Bei den „normalen“ Abfallkörben sei das anders. Deshalb seien jetzt 850 Papierkörbe in Herne mit Chips ausgestattet worden. Sie sollen Entsorgung darüber informieren, welche Behälter schnell und welche kaum gefüllt werden. So könne das Unternehmen „Erkenntnisse zur Verbesserung hinsichtlich Anzahl, Leerungsrhythmus und Standort“ sammeln, so der Entsorgung-Herne-Chef.