Herne. Wie kann Gicht richtig erkannt und behandelt werden? Eine Ärztin des Herner Rheumazentrums hat eine neue Leitlinie für Ärzte entwickelt.
Von Gicht hat jeder schon einmal gehört. Was viele jedoch nicht wissen: Gicht sei eine Form der Arthritis, sogar die häufigste Arthritisform in Deutschland. Dennoch werde sie oft nicht richtig diagnostiziert und konsequent genug behandelt, teilt der Krankenhausträger St. Elisabeth-Gruppe mit. Die neue S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Gicht“ wolle das ändern - und Ärzten eine Hilfestellung für die sichere Diagnose und Therapie von Gicht bieten. Geleitet wird sie unter anderem von Dr. Uta Kiltz, Oberärztin des Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne.
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Bei Gicht produziere der Körper zu viel Harnsäure, die sich in Gelenken, Sehnen und Schleimbeuteln ablagere. Die Folge seien Anfälle mit starken Schmerzen und die Ausbildung von Gichtknoten. Ziel sei es, den Harnsäurespiegel im Körper zu senken. Zudem könne ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung und vorwiegend pflanzlicher Ernährung dazu beitragen, dass der Körper weniger Harnsäure produziert und so Gichtanfällen vorbeugen.
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Die Gicht werde klinisch diagnostiziert: Die Diagnose umfasse unter anderem die Messung des Harnsäurespiegels. Daten zeigten jedoch, dass diese Messung nicht regelmäßig vorgenommen werde und damit keine Anpassung der Medikation erfolge. Denn: Gicht sei in den meisten Fällen eine chronische Erkrankung, die dauerhaft behandelt werden müsse, um Gichtanfälle zu verhindern.
„An dieser Versorgungslücke setzt die neue S3-Leitlinie an“, erzählt Kiltz. Die Leitlinie informiere Ärzte darüber, wie sie Gicht schnell und sicher diagnostizieren und die Diagnose von anderen Erkrankungen abgrenzen können. Auch zur raschen Behandlung akuter Anfälle sowie zur Vermeidung chronischer Verlaufsformen biete die Leitlinie eine Orientierung.