Herne. Der Ärger über Elterntaxis ist auch in Herne weit verbreitet. Die Europaschule in Eickel hat nun offiziell eine Elternhaltestelle eingeweiht.
Die Europaschule in Eickel hat vor wenigen Tagen eine Elternhaltestelle offiziell eingeweiht, um den Bring-Verkehr am Morgen in geordnete Bahnen zu lenken. Trotz der Freude: Ganz gelöst ist das Problem der Elterntaxis damit nicht.
Gut Ding will Weile haben: „Es ist eine lange Entwicklung gewesen, die über die letzten drei Jahre gereift ist“, so Schulleiterin Gabriele Schlemminger. „Bezirksbürgermeister Arnold Plickert kam auf mich zu und fragte, ob wir Interesse an einer solchen Haltestelle hätten. Ich habe sofort zugesagt, denn das wäre eine tolle Sache für unsere Schule“, so Schlemminger. Die Haltestelle ermögliche es den Eltern, ihre Kinder sicher aus dem Auto aussteigen zu lassen. Dies reduziere die hektischen Situationen, die vor der Schule oft vorkommen, und sorge dafür, dass die Kinder nicht hinter den Fahrzeugen stehen.
„Wir haben auch in den Klassen Verkehrserziehung thematisiert und die Kinder aktiv in die Gestaltung des Projektes einbezogen. Durch praktische Übungen zur Verkehrssicherheit konnten die Schülerinnen und Schülerinnen selbst erleben, wie wichtig eine solche Haltestelle ist“, so Schlemminger weiter. Die Elternhaltestelle stellt eine wichtige Maßnahme dar, um die Verkehrssituation rund um die Schule zu verbessern und die Sicherheit der Kinder zu erhöhen.
Elterntaxis im Wendehammer sorgen für chaotische Zustände
„Die Haltestelle ist neben der Mobilitätsbildung, die in den Unterricht integriert wird, ein wichtiger Baustein, um die Elterntaxi-Problematik zu lösen. Kinder, die von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren werden müssen, können dort sicher aussteigen und über den Heinrich-Weidmann-Weg geschützt selbstständig zur Schule laufen. Das sind die perfekten Voraussetzungen“, so Klaudia Meyer vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr.
Allerdings: Die Schule wird nicht nur von der Friedgrasstraße angefahren, wo nun die Elternhaltestelle steht, sondern auch von der Königstraße. Dabei kommt es immer wieder zu den gleichen Szenen. Autos werden im Wendehammer geparkt, selbst der Rettungsweg der Schule wird zugeparkt, manche wollen so nah am Schulhof halten, wie es nur geht. Auch der Brauwasserweg, der nur über den Wendehammer zu erreichen ist, ist vom Bringverkehr betroffen und wird immer wieder von Autos dicht gemacht. Dass manche Eltern, die ihre Kinder bringen, auf der Rückfahrt Tempo 30 auf der Königstraße missachten, ist auch keine Seltenheit.
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Ein Zustand, der nicht so bleiben dürfe, hatte Arnold Plickert in der Sitzung der Bezirksvertretung vor den Sommerferien angemahnt. Er hatte gefordert, dass es häufiger unangekündigte Kontrollen gibt. Das Unrecht dürfe nicht einfach akzeptiert werden.