Herne. Tattoos sind im Trend. Gestochen wird in Herne, was den Menschen gefällt. Auffällig aber: Einige Motive sind wieder out. Und nicht nur sie.
Gestochen werde (fast) alles, was gefällt. Aber: Einfarbige, schwarze Motive werden immer beliebter, heißt es. Nicht mehr in ist dagegen unter anderem das „Arschgeweih“.
Einen Trend, was die Motive angeht, gibt es in Herne demnach nicht. „Was gestochen wird, ist sehr unterschiedlich“, heißt es im Tattoo-Studio Giorginio Art an der Bochumer Straße. Blumen seien aber weiter gerne genommen. Die ganze Tattoo-Vielfalt gibt es auch im Tattoo-Studio Plott ink. an der Straße Am Aschebrock in Holsterhausen. Dort seien aber „Motive mit Bedeutung“ sehr beliebt, so zum Beispiel eine Treppe oder auch ein Löwe mit blauen Augen. Ebenso würden koreanische Schriftzeichen bei vielen Menschen immer beliebter.
Fast keine Farben mehr – woran liegt das?
Eines hätten jedoch fast alle Motive gleich: Es werde deutlich häufiger schwarz statt mit vielen Farben gestochen. „Früher habe ich 50-50 gestochen“, also sehr ausgeglichen in Schwarz und mehrfarbig. Heute sei das anders, da wollten rund 90 Prozent der Leute ein Motiv in Schwarz, sagt Sebastian von Aloha Ink.
Ein Hintergrund dafür ist das Verbot von bestimmten Farben und Inhaltsstoffen. „Angelo“ (Künstlername) vom Studio „Linkshaender Tattoo 13“ erklärt, man habe neue Farben entwickelt, die unbedenklichere Inhaltsstoffe beinhalten. „Ich persönlich befürworte diese Änderungen, da man als Artist, gewissenhafter seiner Arbeit nachgeht und somit vermehrt Risiken ausschließen kann!“. Dann solle man auch das Vertrauen in solch eine Veränderung der Rezeptur haben. Trotz dieser Fortschritte halten sich laut „Angelo“ die Ängste vor gesundheitlichen Risiken durch farbenfrohe Tattoos hartnäckig in der Gesellschaft.
Chinesische Zeichen hätten an Beliebtheit verloren, sagt Sebastian von Aloha Ink.. Aber auch Kussmünder, Unendlichkeitszeichen, Federn und das klassische Arschgeweih seien als Tattoo-Motive immer mehr aus der Mode gekommen. Auch die Altersgruppe, die sich am meisten tätowieren lasse, habe sich verändert, das berichten alle Studios. Besonders Personen Mitte 30 seien immer häufiger beim Tätowierer. Aber auch die Generation zwischen 18 und 20 lasse sich immer häufiger stechen.
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Inhaber Sebastian von Aloha Ink von der Bahnhofstraße ist seit rund zehn Jahren als Tätowierer tätig, 2016 habe er den Laden übernommen. „Uns ist es wichtig, dass die Leute mit ihren eigenen Ideen zu uns kommen“, sagt er. „Sie bringen die Ideen, und wir setzen das dann gemeinsam um.“ Beliebter geworden sei auch „Finline“; dabei wird mit nur einer Nadel gestochen, was einen besonders filigranes und dünnes Ergebnis gibt. Dabei gebe es jedoch oft das Problem, dass die filigranen Motive im Laufe der Zeit „verschwimmen“, sagt er. Das sei nicht allen Interessierten bewusst.