Herne. Ein Jahr nach dem plötzlichen Weggang des damaligen Schulleiters ist die Stelle in Herne neu besetzt. Wer es ist und was sich ändern soll.
Gut ein Jahr nach dem überraschenden Weggang des damaligen Schulleiters Stephan Helfen, hat die Gesamtschule Erich-Fried einen neuen Schulleiter. Anders Krosch, bisheriger Didaktischer Leiter an der Schule, übernimmt den Posten mit dem Beginn dieses Schuljahres, teilt die Bezirksregierung Arnsberg auf WAZ-Anfrage mit.
Anders Krosch hatte sich im vergangenen Jahr für die Idee stark gemacht, Schule neu zu gestalten: Selbstbestimmtes Lernen ohne Notendruck, keine Klassen und kein Frontalunterricht, sondern individuell dem Lerntempo des Kindes angepasstes Arbeiten sind dabei zentrale Säulen. Bereits im vergangenen November hatte er das Lernkonzept der WAZ exklusiv vorgestellt. Doch die Bezirksregierung betonte, dass sie noch prüfe, inwieweit das Schulkonzept rechtlich umsetzbar sei und dass es auch weiterhin Noten und Unterricht an der Gesamtschule Erich-Fried geben werde.
Generell zeigte sie sich jedoch offen, neue Wege zu gehen. Der Beschluss solle aber erst fallen, wenn es eine neue Schulleitung gebe, hieß es im Januar von der Bezirksregierung. Doch diese Personalentscheidung zog sich ein Jahr hin. Nichts Ungewöhnliches, meint die Bezirksregierung. „Die Besetzung von Schulleiterstellen sind extrem formalisiert“, erklärt Söbbeler. Mit der Frage nach dem künftigen Konzept habe dies nichts zu tun. Söbbeler spricht von einer „Idee“, die die Gesamtschule Erich-Fried habe, über die mit dem neuen Schulleiter nun aber inhaltlich und konzeptionell gesprochen werden müsse.
Für den 45-jährigen Krosch ist die Richtung derweil klar: „Es wird weiterhin das Hauptziel sein, die Schule komplett umzustrukturieren“, sagt er am Tag nach seiner offiziellen Ernennung gegenüber der WAZ. Als Schulleiter habe er nun endlich das Mandat, die nötigen Anträge zu stellen. Dass er als größter Fürsprecher den neuen Konzeptes die Stelle als Schulleiter erhalten hat, stimmt ihn optimistisch: „Wir sehen das als positives Signal für unseren Umbruch und das Konzept des Lerndorfs Holsterhausen.“