Herne. Es gibt ein neues Projekt: „Wanne besser machen“. Mit vielen Projekten soll dabei auch der Buschmannshof schöner und attraktiver werden.
Es gibt ein neues Projekt: Der Buschmannshof, aber auch Wanne-Mitte insgesamt sollen schöner werden. Um das zu erreichen, hat die Stadt Herne mehrere Projekte auf den Weg gebracht. Nun ist ein weiteres hinzugekommen. Es heißt „Wanne besser machen“, wird finanziert von der Körber-Stiftung und hat eine Besonderheit: Die Bürgerinnen und Bürger selbst sollen sich Maßnahmen überlegen, auf den Weg bringen und umsetzen.
Drogenkonsum, Streitereien, Diebstähle sowie Lärm und Müll, das ist Alltag rund um den Buschmannshof. Die Stadt hat deshalb zuletzt mit Partnern wie HCR, Entsorgung Herne und Deutsche Bahn ein Paket beschlossen, um dem entgegenzuwirken. Bis Sommer 2025 sollen die Maßnahmen umgesetzt werden. Nun kommt mit „Wanne besser machen“ ein weiteres Projekt hinzu. Seit dem Frühjahr sammeln Bürgerinnen und Bürger Ideen, um Wanne-Mitte schöner, lebendiger und attraktiver zu machen. Erste Ergebnisse gibt es bereits. „Sehr zufrieden“ seien sie mit dem bisherigen Verlauf, sagen Michaela Bonan und Martina Liehr von der Stadt. Die Verwaltung begleitet das Projekt, das bis in den Herbst 2024 hinein läuft.
Herne: Bepflanzte Waschmaschinen für den Buschmannshof
Viele Dutzend Bürgerinnen und Bürger, sagen Bonan und Liehr, seien dem Aufruf der Körber-Stiftung (Hamburg) gefolgt und brächten sich ein. Im Mittelpunkt stehen sogenannte Tischgespräche, bei denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst Aktionen überlegen, um sie dann zu diskutieren und später möglichst auch umzusetzen - wenn‘s geht, dauerhaft. Sieben solcher Tischgespräche habe es bislang gegeben. Die Ergebnisse zur Halbzeit des Projekts könnten sich sehen lassen. Siehe Buschmannshof: So habe sich bereits eine Gruppe gefunden, die sich wöchentlich zum Boule spielen auf dem bislang verwaisten Bouleplatz treffe. So komme wieder Leben auf den Platz. Außerdem sollen dort als Urban-Gardening-Projekt in Kürze Waschmaschinen bepflanzt werden. Nicht zuletzt sollen auf dem Buschmannshof Nachbarschaftsfeste stattfinden.
Weitere Tischgespräche drehten sich unter anderem um eine Verschönerung des Christuskirchplatzes und des Stadtparks sowie um eine Verbesserung des gastronomischen Angebots. Auch junge Menschen beteiligten sich: Sie hätten einen Ort für E-Sport in Wanne-Mitte angestoßen, sagen Bonan und Liehr.
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Der Bürger, der das Boule spielen und die Bepflanzung der Waschmaschinen angestoßen hat, ist Günter Nierstenhöfer. Der ehemalige Ratsherr, längst in Rente, will den Buschmannshof verschönern und dabei auch diejenigen einbinden, die in der Bevölkerung für Ärger und Ängste sorgen: die Menschen aus der Trinker- und Drogenszene, die dort abhängen. Am wöchentlichen Boulespiel beteiligten sich bereits einige: „Das läuft wirklich hervorragend“, sagt der 75-Jährige. Nun sucht er Helferinnen und Helfer, die sich dauerhaft um das Urban-Gardening-Projekt kümmern. Nierstenhöfers Ziel: „Der Buschmannshof soll kein Angstraum mehr sein.“
Michaela Bonan und Martina Liehr von der Stadt sind zufrieden. Das Projekt, das von einer Honorarkraft unterstützt werde, sei ein weiterer, aber wichtiger Baustein, um Wanne attraktiver zu gestalten. Dabei seien eben nicht Verantwortliche aus Verwaltung und Organisationen gefragt, sondern die „wahren Experten“ - die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil. So ein Projekt, sagen sie, könnte gut auch in anderen Stadtteilen Schule machen.
Termine für Tischgespräche zu weiteren Themen, die jeweiligen Veranstaltungsorte sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte unter www.deutschlandbessermachen.de/Wanne/.