Herne. In einer neuen Forschung will das Rheumazentrum Ruhrgebiet den Einsatz von künstlicher Intelligenz testen. Die Studie kostet 24 Millionen Euro.

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Auch vor der Medizin macht sie nicht Halt. Im Rahmen einer internationalen Studie wollen Forschende des Rheumazentrum Ruhrgebiet zusammen mit weiteren europäischen Partnern nun herausfinden, wie künstliche Intelligenz dabei helfen kann, für Arthritis-Patienten die passende Therapie zu finden und den Krankheitsverlauf vorauszusagen. Das teilt die St. Elisabeth Gruppe mit. Die sogenannte AutoPiX-Studie laufe über einen Zeitraum von fünf Jahren und werde mit 24 Millionen Euro von der Europäischen Union im Rahmen des Innovative Health Initiative (IHI) Programms gefördert.

Die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung sei die entzündliche Arthritis. Umso früher Arthritis erkannt und behandelt werde, desto besser sei die Zerstörung der Gelenke aufzuhalten. Aufgrund häufig unspezifischer Symptome im Frühstadium sei es allerdings schwierig, diese Krankheiten zu diagnostizieren. Dafür kämen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz, die oft miteinander kombiniert werden, um die Erkrankung sicher zu diagnostizieren und individuell zu behandeln, heißt es in der Mitteilung.

Mit KI-Systemen soll Diagnose schneller möglich sein

„Ziel der AutoPiX-Studie ist es, den Diagnoseprozess bei Arthritis zu vereinfachen sowie schneller und gezielter die richtige Behandlung zu finden“, erklärt Dr. Xenofon Baraliakos, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet.

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Dafür sollen innovative Bildgebungsverfahren in Kombination mit KI-Systemen entwickelt und in die klinische Anwendung gebracht werden. Die Methoden sollen untereinander lernen, um rheumatische Krankheitsbilder bestmöglich erkennen und einschätzen zu können. Sie sollen zukünftig den Arzt dabei unterstützen, die richtige Therapie zu finden und eine Prognose über den Krankheitsverlauf zu stellen. Zudem soll mit KI-Systemen die Diagnose schneller möglich werden. So lasse sich die Wartezeit für Patienten verkürzen, so die St. Elisabeth Gruppe.

Die Experten des Rheumazentrum Ruhrgebiet würden auch überprüfen, inwiefern die Aussagen der entwickelten KI-Programme stimmen. Im rheumatologischen Forschungslabor der Fachklinik würden dafür Prozesse im Körper – z. B. mittels Blutuntersuchungen – analysiert.