Herne. Die Stadt Herne lässt den Straßenraum digital erfassen. Dafür werden Fahrzeuge mit Kameras eingesetzt. Gesichter werden unkenntlich gemacht.
In Herne werden ab Mittwoch, 21. August, auffällige Aufnahmefahrzeuge der Firma „Cyclomedia“ unterwegs sein, die den Straßenraum fotografieren. Die Autos seien mit Kameras und Laserscannern ausgestattet und erfassten die Straßenumgebung digital, teilt die Stadt mit. Durch die hochauflösenden und dreidimensionalen 360-Grad-Panoramabilder erhalte die Stadt Herne eine digitale Abbildung der Realität, die sich vielfältig nutzen lasse. Mitarbeitende könnten zum Beispiel durch einen Blick auf die Aufnahmen aufwendigere Ortstermine ersetzen und so Zeit sparen. Die Bilder ermöglichten den Mitarbeitenden beispielsweise auch, mit geringem Aufwand verschiedene Daten aus dem aufgenommenen Straßenraum zu katalogisieren, so die Stadt.
Sogar Messungen und Planungen seien mit den Bildern möglich. Eine weitere Anwendung sei die Einsatzplanung bei Polizei und Feuerwehr. Das digitale Erfassen des Straßenraums habe gleich mehrere Vorteile: Die Nutzung der Bilder spare der Verwaltung Kosten ein, verbessere den Bürgerservice und verkürze die Abläufe innerhalb der Verwaltung.
Gesichter und Kennzeichen werden unkenntlich gemacht
Die Erfassung des Straßenraums finde nicht nur in Herne statt. Alle Kreise und kreisfreien Städte im Gebiet des Regionalverbands Ruhr (RVR) seien daran beteiligt. Die interkommunale Zusammenarbeit erfolge im Rahmen des „Geonetzwerk.metropoleRuhr“. Die Gesamtorganisation der Befahrung übernehme der RVR. Stefan Kuczera, beim RVR Bereichsleiter Planung, betont den Mehrwert der städteübergreifenden Zusammenarbeit: „Das gemeinsame Vorgehen der Kooperationspartner ermöglicht eine zentrale Vergabe und Softwarebeschaffung sowie einheitliche Datenstrukturen.“
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Die Firma „Cyclomedia“ aus Wetzlar führe die Befahrung des Straßenraums durch. Diese werde innerhalb der Stadt Herne vom 21. August bis 4. September stattfinden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden laut Stadt Gesichter und Kennzeichen von Fahrzeugen unkenntlich gemacht, bevor „Cyclomedia“ die aufgenommenen Bilder den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stelle. Die Nutzung der Bilddaten diene ausschließlich internen Zwecken, so dass eine Veröffentlichung der Panoramabilder zum Beispiel im Internet nicht vorgesehen sei, so die Stadt. „Cyclomedia“ habe einen Datenschutzbeauftragten ernannt, der die Anwendung und die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) überwachen werde.