Herne. Immer mehr Tiere, vor allem Katzen, landen im Sommer im Tierheim, weil sie nicht in Urlaubspläne passen. Viele Geschichten sind herzzerreißend.
- Im Tierheim Herne-Wanne ist die Zahl der Tiere in den Sommerferien stark gestiegen
- Vor allem immer mehr Katzen mussten aufgenommen werden
- Schicksal von Buddy: Katze wurde in ihrem Katzenklo auf Kreisverkehr ausgesetzt
Im Tierheim Herne ist die Zahl der Tiere, die ein neues Zuhause suchen, ist stark angestiegen - vor allem während der Sommerferien. Viele Menschen hätten sich zur Zeit der Corona-Pandemie ein Haustier - meist eine Katze - angeschafft, erklärt Sabrina Pascher, stellvertretende Leiterin des Tierheims Herne. Jetzt, da viele Menschen nicht mehr von zu Hause aus arbeiten könnten, müssten die Tiere wieder weg - und wanderten in die längst überfüllten Tierheime.
Herne: Besonders in den Sommerferien werden viele Tiere abgegeben
Es gebe viele Gründe, warum die meisten Katzen in den Sommermonaten im Tierheim abgegeben werden, sagt Pascher. In dieser Zeit seien die Freigänger wieder mehr draußen und Katzen kämen oft trächtig wieder zurück: „Dann denken viele nicht weiter nach, außer: Die Babys müssen weg.“
Viele Menschen fahren in den Sommermonaten in den Urlaub, dabei seien die Haustiere oft störend. Dann sei es für viele Menschen bequemer, die Tiere einfach im Tierheim abzugeben. Zurzeit bekomme das Tierheim viele Katzenfamilien. Viele Leute dächten einfach nicht lange genug nach, bevor sie sich ein Haustier zulegten. „Ich würde mir wünschen, dass Tiere einen höheren Stellenwert bekämen und wir nicht mehr so eine Wegwerfmentalität hätten“, sagt Pascher. Von Tierkäufen auf Ebay und Co. rät sie ab. Natürlich seien Katzenbabys günstig und süß, aber oft weder geimpft noch kastriert. Und wenn die Katzen dann nicht mehr so süß seien, landeten sie bei ihnen im Tierheim. Die Anlaufstelle habe jetzt schon über 60 Katzen, einige seien noch trächtig.
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Mit Katzenklo aufm Kreisverkehr und in der Hitze
Gerade, wenn eine Katze an einer chronischen Krankheit erkranke, kämen viele Tiere ins Tierheim. Traurige Geschichten, wie die von Buddy oder Fauchi, kennt Pascher viele. Buddy sei in seinem Katzenklo auf einem Kreisverkehr ausgesetzt worden, und Fauchi sei bei brütender Hitze vor die Tür des Tierheimes gesetzt worden - wo er in einer kleinen Transportbox, vollgestopft mit Kissen und Decken, in der prallen Sonne wartete. Pascher und ihr Team seien jedes Mal wieder aufs Neue entsetzt über die Verantwortungslosigkeit mancher Menschen. „Wir haben jetzt auch eine Katze mit Epilepsie bekommen, die hatte bereits mehrere Krampfanfälle innerhalb 24 Stunden“, berichtet sie. Die Katze sei samt Kiste abgegeben worden, mit der Begründung, dass die Behandlung zu teuer sei. Nun werde die Katze in die Tierklinik gebracht.
Besonders nach der Corona-Pandemie habe sich die Situation im Tierheim verschlechtert, und noch immer würden viele Corona-Haustiere abgegeben. Auch hier wünscht sich Pascher, dass die Menschen lieber zweimal drüber nachdenken und sich beraten lassen. „Wenn wir wissen, dass jemand ein Tier adoptieren möchte, können wir im Vorfeld schauen, welches Tier zu welcher Familie passt“, so Pascher. So lasse sich nicht nur der Stress für die Tiere, sondern auch für ihre Kollegen und Kolleginnen reduzieren.
Kontakt: Tierheim Herne-Wanne, Hofstraße 51, email_an@tierheim-herne-wanne.de. Beim Herbstfest am Samstag und Sonntag, 31. August und 1. September, können Interessierte bei Kaffee und Kuchen im Tierheim weitere Infos zu den Tieren und eine Adoption bekommen.