Herne. An diesem Wochenende findet wieder der Christopher Street Day (CSD) in Herne statt. Es wird einen Demozug durch die Stadt geben. Das ist geplant.

Auch 2024 wird es wieder einen Christopher Street Day (CSD) in Herne geben. Am 21. September ist es so weit: „Wir beginnen mit der Demo ab 12.30 Uhr auf dem Europaplatz und enden nach einer Zwischenkundgebung vor dem Rathaus etwa drei Stunden später wieder an unserem Startpunkt“, teilt das Team vom Herne CSD mit.

Um 16 Uhr beginne ein etwa zweistündiges Bühnenprogramm mit gleichzeitigem Ständefest, auf dem sich einige Organisationen vorstellen werden, in deren Arbeit queere Themen vorkommen. Im vergangenen Jahr feierten etwa 1000 Menschen beim CSD die Rechte von schwulen, lesbischen und transsexuellen Menschen.

„Wir erleben in diesen Zeiten viel politische Bewegung rund um queere und queer-feministische Themen“, teilen die Veranstalter mit. Auf der einen Seite gebe es in Zeiten einer anscheinenden größeren gesellschaftlichen Akzeptanz queerer Lebensentwürfe auch endlich die jahrzehntelang überfälligen gesetzlichen Erneuerungen. So wurde unter anderem im April dieses Jahres das Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet, das es trans-, intergeschlechtlichen und nichtbinären Personen erleichtern soll, ihren Geschlechtseintrag und ihre Vornamen ändern zu lassen. Zudem komme der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt in der Medien- und Kulturlandschaft langsam mehr Aufmerksamkeit zu.

Etwa 1000 Demonstrantinnen und Demonstranten zogen beim CSD im vergangenen Jahr durch die Straßen in Herne.
Etwa 1000 Demonstrantinnen und Demonstranten zogen beim CSD im vergangenen Jahr durch die Straßen in Herne. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Eine Welle von neuer Hassqualität

„Auf der anderen Seite erheben sich mit den neuen Fortschritten auch neue Feinde und neue Feindbilder“, so die Organisatoren des CSD, zu denen auch Laron Janus gehört, der sich seit vielen Jahren für die Rechte von queeren Menschen in Herne starkmacht. Gerade gegenüber trans* Personen komme zusätzlich zu der ohnehin „immer noch dramatischen“ Unterversorgung im medizinischen Sektor und in der psychosozialen Hilfe eine Welle von neuer Hassqualität. Transfeindliche Akteure aus Religion, Politik und Kultur verknüpften und befeuerten sich gemeinsam mit Verfechtern neuer, aggressiver Männlichkeiten, heißt es. „Aktivistische Erfolge der letzten Jahre geraten so wieder deutlich in Gefahr.“

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Aber nicht nur global, sondern auch vor Ort bleibe nach wie vor äußerst viel zu tun, betonen die Organisatoren. Verbesserungen der Lebensumstände aller Menschen müssten – oft auch gegen Widerstände – erkämpft und erstritten werden. „Diesen Kampf wollen wir anerkennen und aufnehmen. Für die Sichtbarkeit queerer Realitäten in allen Bereichen des Lebens. Für die Entstigmatisierung gleichgeschlechtlicher Liebe und Sexualität. Für Selbstbestimmung.“

Für den CSD in Herne werden noch Ordner gesucht

Updates zu Bühnenprogramm, Route und alle News rund um den Christopher Street Day gibt es auf der Homepage www.csd-herne.de. „Wir freuen uns wieder über viele Menschen auf der Demo und dem anschließenden Fest, die Seite an Seite mit uns gegen Queerfeindlichkeit und Patriarchat einstehen wollen.“ Wie schon in den vergangenen Jahren bitten die Veranstalter wieder darum, Parteifahnen Zuhause zu lassen. „Wir wollen uns nicht parteipolitisch vereinnahmen lassen.“

Weitere Informationen gibt es nicht nur auf der Website, sondern auch auf Instagram unter @csdherne.