Herne. Um ein Haar hat die CDU die SPD bei der Europawahl in Herne doch noch besiegen können. Wie sich eine Panne der Stadt aufs Ergebnis auswirkte.
Die Stadt Herne muss das Endergebnis der Europawahl am Sonntag korrigieren. Das führt dazu, dass die CDU im Nachgang fast noch zum Sieger geworden ist.
Nur 105 Stimmen Vorsprung auf die CDU hatte die SPD am Sonntagabend nach der telefonischen Übermittlung (Schnellmeldung) der Zahlen aus den Wahllokalen ans Rathaus. Nach der nachträglichen Überprüfung der anschließend schriftlich übermittelten Ergebnisse, sprich: der Niederschriften aus den Wahllokalen hat die SPD dagegen nun nur noch einen Vorsprung von gerade mal fünf Stimmen auf den politischen Konkurrenten. Heißt: Die SPD landete nicht bei 23,92 Prozent, sondern bei 23,75 Prozent. Auf die CDU entfielen 23,74 Prozent der Stimmen.
Leichte Verschiebungen kämen bei den Überprüfungen von Wahlergebnissen immer wieder mal vor, erklärt Hernes Stadtsprecher Christoph Hüsken am Mittwoch auf Anfrage der WAZ. Bei einem derart knappen Wahlausgang wie am Sonntag in Herne fielen diese dann natürlich besonders ins Auge.
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Passiert sei der Fehler bei der Übermittlung der Stimmzahlen aus dem (Brief-)Wahllokal 9426. Für die SPD seien bei der Schnellmeldung 100 Stimmen zu viel und bei den Grünen im Gegenzug 100 Stimmen zu wenig registriert worden. Das Ergebnis der Grünen steigt dadurch von 8,99 auf 9,16 Prozent, was aber immer noch einen Verlust von rund 8,4 Prozentpunkten im Vergleich zur Europawahl 2019 bedeutet.
Das vorläufige Endergebnis ist inzwischen amtlich: Am Donnerstag bestätigte der Wahlausschuss des Rates das Ergebnis der Europawahl. Und das sieht auf den vorderen Rängen so aus: SPD 23,75 Prozent, CDU 23,74 Prozent, AfD 17,96 Prozent, Grüne 9,16 Prozent, BSW 4,89 Prozent, FDP 4,12 Prozent, Linke 2,50 Prozent, Tierschutzpartei 2,38 Prozent, Die Partei 2,00 Prozent, DAVA 1,88 Prozent, Volt 1,68 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,3 Prozent. loc