Herne. Jennifer und Johannes Markwiok sind unser WAZ-Gartenpaar in Herne. Wie groß wird die Ernte ausfallen? Das Paar baut Ungewöhnliches an.
Ein ganzer Haufen Arbeit steht nun vor dem jungen Pärchen Jennifer (26) und Johannes Markwiok (28): Regelmäßig Unkraut zupfen, Gießkannen schleppen und ständig die Erde auflockern, denn „zweimal Hacken spart einmal Gießen.“ So besagt es zumindest eine alte Gärtnerregel.
Die dürfte dem Ehepaar aber nicht unbekannt sein: Die beiden sind in Sachen Gärtnern quasi alte Hasen. Im Garten von Jennifers Eltern pflanzte das eingespielte Team schon Gemüse an. Und auch in der Pflege von Mietgärten haben die beiden Erfahrung. Vor drei Jahren hatten sie schon mal einen. „Der war aber in Dortmund“, schildert Jennifer. Das wird sich nun ändern. Sie kümmern sich eine Saison um den Garten auf dem Acker neben der Wewole-Stiftung.
Weitere Nachrichten
- „Fassungslos“: Wieder wüten Vandalen im Herner Streichelzoo
- Baumängel in großem Wohnhaus in Herne? Ergebnis steht fest
- Anmeldung: Welche Schulen vom Absagen-Hagel profitieren
Mietgärten gibt es ab sofort in Herne neben der Wewole-Stiftung
Nun grenzen die beiden ihren neuen Mietgarten namens „Gemüsespender“ auf dem Acker südlich des Rhein-Herne-Kanals, links neben der Gärtnerei der Wewole ab. Dort sollen bald Karotten und Tomaten gedeihen. Nur wenige Minuten trennen das Zuhause des Ehepaars und den Mietgarten von einander. Circa 45 einzelne Mietgärten gibt es auf dem Acker, die einige Herner und Hernerinnen am 1. Mai bereits in Beschlag nehmen konnten. Im Vorfeld wurden unter anderem Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst angebaut, erklärt das Unternehmen „Meine Ernte“, das die Mietäcker in Zusammenarbeit mit Wewole anbietet.
Rote Beete steht bei den beiden hoch im Kurs
Die Pastoralassistentin arbeitet in der katholischen Gemeinde St. Dionysius in Herne und möchte ihre Mittagspausen nutzen, um im Garten ein wenig abzuschalten und einen Ausgleich zur Arbeit zu haben. Und auch Johannes möchte mitziehen: „Die Pflanzen wachsen zu sehen, ist zielgerichteter als die Blume im Topf“, sagt der Lüner Gemeindereferent. Und wenn dabei auch noch etwas zum Essen rumkomme, lohne sich die Arbeit doppelt. Was die beiden am meisten ernten möchten? Rote Beete. „Gesellschaftlich zwar nicht so anerkannt, aber Jennifer liebt die“, berichtet Johannes.
Vor allem möchte das Paar aber viel Zeit im Garten verbringen und den Zusammenhalt untereinander noch mehr stärken. „Wir probieren gerne neue Sachen aus, dabei ist Jennifer aber eher die Spontanere von uns“, beschreibt Johannes schmunzelnd. Sie war nämlich die, die die Initiative ergriffen und sich mit ihrem Mann für den Mietgarten beworben hatte. Das Unternehmen stellt den Garten für das Paar, das sich bei der WAZ beworben hatte, kostenlos zur Verfügung.
Das Pärchen hofft auf gutes Wetter
Die größte Herausforderung? „Die Pflanzen am Leben zu halten“, sagt Jennifer und fängt an zu lachen. Darüber, wer die Pflanzen als erstes sterben lässt, herrscht Uneinigkeit. In einer Sache sind sie sich aber einig: Jennifer wird die Pflanzen mit der größten Liebe versorgen. Und auch Johannes will seine Stärken einbringen. „Er ist sehr kreativ in allem, was er tut und geht dabei immer richtig auf“, sagt Jennifer. Die beiden hoffen auf einen nicht zu heißen Sommer oder gar Extremwetter, damit die Ernte – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht „verhagelt“.
>>> Weitere Infos:
- Auf der Website von „Meine Ernte“ sind aktuell noch ein großer Gemüsegarten und fünf kleine im Angebot.
- Ein kleiner Gemüsegarten (circa 45 qm) kostet 259 Euro für eine Saison.
- Ein großer Gemüsegarten (circa 90 qm) kostet 479 Euro für eine Saison.
- Der Garten ist vorbepflanzt und Geräte und Wasser sind vorhanden.