Herne. Dem Weihnachtsmarkt in Herne-Mitte droht das Aus. Nach der Kritik gibt es die Empfehlung, ihn abzuschaffen. Was der Veranstalter sagt.
Dem Weihnachtsmarkt in der Herner Innenstadt droht das Aus. In einem Rahmenkonzept für innerstädtische Plätze gibt es die Empfehlung, auf den Markt in der bisherigen Form zu verzichten. Andere Märkte wie der am Gysenberg oder der Cranger Weihnachtszauber seien ausreichend, heißt es. Auch der Umbau des Robert-Brauner-Platzes spiele eine Rolle. Das Stadtmarketing als Veranstalter will den Markt allerdings nicht gänzlich aufgeben, gesteht aber die schwierige Situation ein.
„Das Stadtmarketing Herne sieht den Markt mit den drei Weihnachtsmärkten auf Herner Stadtgebiet als gesättigt an“, sagt Stadtmarketing-Sprecher Alexander Christian. „Der Cranger Weihnachtszauber, der Strünkeder Advent und der Weihnachtsmarkt im Gysenbergpark – einige davon haben sich erst kürzlich etabliert – erschweren allerdings die Umsetzung eines Weihnachtsmarktes in Herne-Mitte und werden es in Zukunft nicht leichter machen, das Angebot in bekannter Form aufrecht zu erhalten.“
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Das endgültige Aus will das Stadtmarketing allerdings nicht erklären. Man folge gerne dem Rahmenkonzept und wolle gerne weiter einzelne Stände an der Bahnhofstraße organisieren. „Das Stadtmarketing handelt bei der Durchführung des Weihnachtsmarktes im Auftrag des Handels und baut diese Stände im Rahmen der Möglichkeiten gerne weiterhin auf.“
Stadtmarketing Herne: Keine Busse voller Touristen zum Weihnachtsmarkt in Herne
Alexander Christian betont, dass das Herner Stadtmarketing keine Millionenbeträge wie Nachbarstädte aufbringen könne, um den Weihnachtsmarkt attraktiver zu machen. „Reisebusse voller Touristen werden hier nicht erwartet, vielmehr sollen die weihnachtlich geschmückten Buden den Bummel in der Innenstadt verschönern und die Menschen, die hier leben und arbeiten zum Verweilen einladen. Bedingt durch die Coronapandemie und die wirtschaftliche Lage verkleinerte sich das Angebot zu einer weihnachtlichen Grundversorgung.“
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Das Fernbleiben von Stammbeschickern erschwere die Lage. „Neue Partner aus Handel und Gastronomie sind willkommen; entsprechende Angebote, Stände aufzubauen, bzw. Produktionsübernahmen, die zum Gelingen des Weihnachtsmarktes beitragen, gab es in der Vergangenheit nicht. Eine Vergrößerung des Angebots in Herne-Mitte ließe sich seitens der Veranstalter nur mit vergleichsweise großem finanziellem Aufwand und dauerhaft ungedeckten Mitteln erreichen – Mittel, die nicht durch Standgebühren wieder eingespielt werden.“
Im vergangenen Jahr hatte es teils massive Kritik von Besucherinnen und Besuchern gegeben. Auch dass auf dem Robert-Brauner-Platz das viel frequentierte Café Extrablatt hinter Buden verschwand, kam nicht gut an.