Herne. Auch wenn sich Deutschland im Lockdown befndet: In Herne läuft die Planung für die Cranger Kirmes wie gewohnt. Das ist der Grund.
Deutschland duckt sich unter dem Lockdown, die Infektionszahlen sind nach wie vor hoch - auch in Herne. Dennoch laufen bei der Stadt die Planungen für die Cranger Kirmes wie gewohnt. Das erscheint auf den ersten Blick sehr verwunderlich, hat aber einen Grund.
Die Cranger Kirmes ist eine so große Veranstaltung, dass die Planungen sehr früh beginnen müssen. Kirmesplaner Tibo Zywietz hatte bereits im WAZ-Interview im vergangenen August gesagt, dass er die ausgefallene Kirmes abwickelt und dann in die Planungen für Crange 2021 einsteigt. "Wir müssen im August ausschreiben. Das ist organisatorisch nicht anders möglich, wir können das nicht nach hinten schieben", so Zywietz damals. Inzwischen sind auch die Zusagen an die Schausteller verschickt. Bis zum Frühjahr ist der Plan für den Platz entwickelt, von April bis Ende Juli sind bei der Vorbereitung nur noch Detailfragen zu klären.
Das macht deutlich, dass die Planungen eben nicht erst im April beginnen können. Doch natürlich stehe alles unter der Vorbehalt der Entwicklung der Pandemie, teilt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion mit.
Auch bei Stadtmarketing Herne, das die Kirmes vermarktet, spielt Crange "in vollem Umfang" eine Rolle, wie Geschäftsführer Holger Wennrich sagt. Die Crange-Pässe werden vorbereitet, auch ein Plakatmotiv ist in Arbeit.
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Das Gleiche gilt für zwei Lokalmatadoren: Mitarbeiter, Marketing, Buchung von Bands - all das macht auch Oskar Steinmeister. "Selbstverständlich hoffen wir, dass Crange stattfindet", sagt er, aber man könne eben nur abwarten. Man wisse ja nicht mal, wie die Welt im Februar aussehe. Die gleiche Ungewissheit schwebt über Steinmeisters Biergarten an der Künstlerzeche Unser Fritz. "Man muss schauen, was geht", sagt auch Peter Meinken, Inhaber der Alten Drogerie Meinken an der Hauptstraße in Sichtweite des Cranger Tors. Auch er plant das Jahr 2021 so, als sei die Welt nicht im Ausnahmezustand, das gelte auch für die Veranstaltung "Lecker in Eickel", für die er sogar mehr Termine als im Premierenjahr vorgesehen hat.
Doch alle Beteiligten plagt bei den Planungen die Ungewissheit. Und irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden. Dass es einen Mittelweg gibt, quasi eine Cranger Kirmes light, scheint bei genauem Hinsehen eher unwahrscheinlich. Denn die Stadt kann Schaustellern nicht im Nachhinein eine Absage schicken, um so auf dem Platz mehr Platz zu schaffen, damit Abstände eingehalten werden können. Hinzu kämen wohl viele weitere organisatorische Fragen, die sich auf die Schnelle nicht lösen ließen.
So laufen die Planungen nicht nur unter Vorbehalt, sondern auch immer mit dem Prinzip Hoffnung.