Herne. In einigen Herner Krankenhäusern fehlt aufgrund von Corona Personal zur Versorgung aller Patienten. Die HCR gibt derweil Entwarnung.
Die Omikron-Variante hat Herne fest im Griff. Anfang Februar musste die HCR einen Notfall-Fahrplan einführen, da zu viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krankheitsbedingt ausgefallen sind. Ist die Situation in anderen Bereichen der sogenannten kritischen Infrastruktur ebenfalls angespannt? Die WAZ hat nachgefragt:
Krankenhäuser
In den Krankenhäusern der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne macht sich die Omikron-Welle durchaus bemerkbar. Etwa zwei Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten zurzeit eine nachgewiesene Coronainfektion, teilt Danh Vu, Verwaltungsdirektor des EvK Herne mit. Zusätzlich befänden sich weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kontaktperson in Isolation. „Zusammen betrachtet liegen wir quer durch alle Berufsgruppen bei circa 13 Prozent“. Das zeichne sich inzwischen im Arbeitsalltag ab: So fehle Personal zur Versorgung aller Patienten. Zudem müssten die „elektiven Aufnahmen“ – also die Patienten, die stationär aufgenommen werden – nach medizinischer Dringlichkeit bewertet und reduziert werden. Täglich müsse die Kapazität neu bewertet und angepasst werden. „Die Situation wird nach unserer Einschätzung noch drei bis vier Wochen anhalten, wenn sich die Inzidenzen tatsächlich weiter nach unten entwickeln“, so Vu.
Auch in den Herner Krankenhäusern der St. Elisabeth Gruppe ist Omikron angekommen. 71 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien positiv auf Covid-19 getestet worden, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth Gruppe (Stand: 16. Februar). Bisher seien Dank der engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der St. Elisabeth Gruppe, die sich bei Bedarf sowohl hausintern, aber auch gruppenübergreifend unterstützten, alle Behandlungen durchgeführt worden. „Wir rechnen derzeit nicht damit, dass die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter steigen wird.“
HCR fährt ab kommender Woche wieder nach dem normalen Fahrplan
HCR
Die HCR gibt derweil Entwarnung: Ab Montag, 21. Februar, fahren die Busse wieder nach dem normalen werktäglichen Fahrplan. Seit dem 7. Februar mussten die Busse nach einem Notfall-Fahrplan fahren. Die Krankmeldungen von einem Viertel der rund 200 Fahrdienstmitarbeitenden veranlasste das Nahverkehrsunternehmen zu dieser Umstellung. „Wir sind froh und erleichtert, dass wir wieder unser volles Fahrplanangebot auf die Straßen bringen können. Gleichzeitig danken wir nochmals unseren Fahrgästen für das vielfach geäußerte Verständnis in dieser für uns sehr schwierigen Situation“, sagt HCR-Geschäftsführer Karsten Krüger.
Entsorgung Herne
Bei Entsorgung Herne ist derzeit eine Person an Covid erkrankt beziehungsweise befindet sich in Quarantäne. Den Höchststand an bestätigten Covid-Erkrankten verzeichnete das Entsorgungsunternehmen im Januar 2022 mit 26 Quarantänefällen mit bestätigten Covid-Erkrankungen. Das teilte Entsorgung Herne in dieser Woche im Rat mit. Auf diese Situation wurde mit der Anpassung der Corona-Schutzmaßnahmen reagiert. Um die Kontakte unter den Beschäftigten bestmöglich zu reduzieren, seien zunächst bis Ende Februar die Umkleideräume und Duschen sowie Pausen- und Sozialräume gesperrt. Ende Februar werde die Situation neu bewertet und gegebenenfalls weitere Maßnahmen veranlasst oder bestehende Maßnahmen gelockert.
Stadtwerke
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Bei den Stadtwerken habe es bisher nur vereinzelte, meist leichte Infektionen in der Belegschaft gegeben, sagt Sprecherin Angelika Kurzawa. Dadurch sei die Geschäftstätigkeit zu keiner Zeit beeinträchtigt gewesen. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtwerke Herne sind bis auf wenige Ausnahmen doppelt geimpft und in der Regel auch geboostert. Selbst nach zwei Jahren Pandemie halten sich alle vorbildlich an die deutlich veränderten Arbeitsprozesse und bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen“, so Kurzawa.
Stadtverwaltung und Feuerwehr
Auch die Stadt ist durch die Omikron-Welle nicht ins Straucheln geraten. In der Stadtverwaltung habe es keine nennenswerten Personalausfälle gegeben, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Es sei ein Vorteil, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch mobil von Zuhause aus arbeiten könnten. So könne bei Quarantäne oder einer sehr leichten Infektion im Homeoffice weitergearbeitet werden. Auch bei der Feuerwehr sei die Situation nicht angespannt. Es seien zwar einige Schichten aufgrund von einzelnen Infektionen umgeplant worden, aber die Einsatzfähigkeit sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, so Hüsken.
>>>WEITERE INFORMATIONEN: Infizierte Lehrer
Bei den Lehrkräften ist die Zahl der positiven Fälle mit 57 im Vergleich zur Vorwoche gleich geblieben.
Allerdings hat sich die Zahl der Ausfälle als Folge der Corona-Pandemie deutlich erhöht: So standen in der vergangenen Woche stadtweit 158 Lehrerinnen und Lehrer nicht für den Präsenzunterricht zur Verfügung – 58 mehr als noch in der Woche zuvor. Das ist mehr als jede zehnte Lehrkraft, die ausfiel. (Stand: 15. Februar)