Die weiterführenden Schulen in Herne gründen eine stadtweite Schülervertretung. Sie wollen kooperieren und Probleme wie Elterntaxis angehen.

Die Geburtswehen haben zwei Jahre gedauert, am 27. Juni wird es soweit sein: Die weiterführenden Schulen in Herne gründen eine stadtweite Schülervertretung.

Die Mitglieder der Vorbereitungsgruppe haben bereits klare Vorstellungen, in welchen Themenfeldern die Schülervertretung aktiv werden kann. So wolle man in Zukunft unter anderem außerschulische Aktionen durchführen, etwa bei Tagen der offenen Tür. Benötige eine Schülervertretung Unterstützung bei der Durchführung einer Veranstaltung, könnten „Kollegen“ von anderen Schulen helfen.

Darüber hinaus soll unter den Schülervertretungen ein Erfahrungsaustausch in Gang gebracht werden. Das können Seminare und andere Fortbildungen sein, etwa zum Thema Streitschlichtung. Daneben sollen gemeinsame und stadtweite Projekte angeschoben werden. Als Vorbild könnte eine Spendenaktion am Haranni-Gymnasium zu Gunsten des Kinderhilfswerks Unicef dienen. Arbeiten wollen die Schüler auch am Ruf der Schulen. Manche hätten einen schlechten Ruf, was sich in sinkenden Anmeldezahlen spiegele, doch die Realität sehe oft ganz anders aus.

Weitere Themen, die die Schüler in der Gemeinschaft angehen wollen, sind die Elterntaxis, die morgens vor den Schulen teilweise für Verkehrschaos sorgen, Schulessen oder der Zustand der Toilettenanlagen. Auch zum Kinder- und Jugendparlament gibt es erste Kontakte.

Herne ist mit seiner stadtweiten Schülervertretung ein Nachzügler, in fast allen Städten in der Nachbarschaft existieren sie seit Jahren. Dietmar Jäkel vom Herner Bildungsbüro ist froh über die Gründung. Eltern und Schüler seien im Herner Bildungsnetzwerk wichtige Kooperationspartner. Sie sollten ihre Interessen vertreten.

Die Masche mit den Eltern fehlt allerdings nach wie vor im Herner Bildungsnetzwerk. Bislang existiert keine Stadtelternschaft. Doch auch in dieser Hinsicht gibt es Bewegung. Im Mai kamen Vertreter von Schulpflegschaften bereits zum zweiten Mal zu einem Treffen zusammen. Vielleicht steht ja demnächst die nächste formale Gründungsfeier an.