Herne. Die Mondritterschaft Wanne-Eickel will den Abriss des Hallenbads Eickel verhindern und hat ein Bürgerbegehren gestartet. Wie das funktioniert.
Die Mondritterschaft Wanne-Eickel hat ein Bürgerbegehren gestartet. Das Ziel: die Wiedereröffnung des Hallenbades in Eickel. Einen entsprechenden Antrag hat die Gruppe um den Wanne-Eickeler Sänger Horst „Hotte“ Schröder am Dienstag mit einem Schreiben im Rathaus Herne eingereicht.
Bei einem Bürgerbegehren fordern Bürger die Aufhebung eines politischen Beschlusses. In diesem Fall wollen die Mondritter, die soziale Projekte in Wanne-Eickel unterstützen und Feste im Ortsteil durchführen, den Ratsbeschluss aus diesem Frühsommer zum Verkauf des Hallenbad-Grundstücks kippen, sagt Schröder zur WAZ. Die Stadtentwicklungsgesellschaft hat das ehemalige Hallenbad, das bereits 1994 für den öffentlichen Betrieb geschlossen und nach dem Wananas-Brand von 2012 bis 2016 reaktiviert worden war, von der Stadt übernommen. Nach dem Abriss sollen auf dem Gelände Wohnungen entstehen.
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Den Mondrittern gehe es in erster Linie darum, den Bürgern zusätzliche Wasserflächen fürs Schwimmen und Schwimmen lernen zur Verfügung zu stellen. Die vorhandenen Bäder reichten in Herne bei weitem nicht aus. Hintergrund: Schröder und die Mondritter setzen sich seit Jahren für den Erhalt des Hallenbades sowie für eine Ausweitung von Kinder-Schwimmkursen ein, die seit Beginn der Corona-Pandemie kaum noch stattgefunden haben. „Der Ausbau der Wasserflächen dauert zu lange“, so der Wanne-Eickeler.
Herne: Mondritter müssen nun Unterschriften sammeln
Fast 60 Prozent der Zehnjährigen seien keine sicheren Schwimmer mehr. „Durch die Sanierung und Wiederinbetriebnahme des Hallenbades könnte die Situation schnell und kostengünstig erheblich verbessert werden“, heißt es in der schriftlichen Begründung, die der WAZ vorliegt. Nicht zuletzt verweist er darauf, dass neue Wohnungen auf dem Gelände nicht nötig seien: „In Wanne-Eickel gibt es einen großen Wohnungsleerstand.“
Die Mondritter glauben, dass eine notwendige Sanierung des Hallenbads in Millionenhöhe über Fördertöpfe gesichert werden könne. Dem hatte zuletzt die SPD widersprochen. Der parteilose Schröder trat in diesem Sommer als Bezirksverordneter der SPD in Wanne zurück, nachdem die SPD das Aus für das Hallenbad und den Verkauf an die Stadtentwicklungsgesellschaft mitbeschlossen hatte.
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Nun wollen die Mondritter das Hallenbad über ein Bürgerbegehren retten. Für dessen Erfolg müssen sie zunächst Unterschriften sammeln. Nach Angaben von Stadtsprecher Christoph Hüsken müssten fünf Prozent der Wahlberechtigten in Herne ein Bürgerbegehren unterzeichnen. Das seien – vorsichtig geschätzt – 5.500 Menschen. Außerdem wird das Begehren auf formale Zulässigkeit geprüft. Wenn genügend Unterschriften gesammelt und das Begehren der Form entspricht, wird es dem Rat zur Beratung vorgelegt. Er kann das Begehren befürworten oder ablehnen. Sagt der Rat nein, dann kommt es zum Bürgerentscheid: Die Bürger entscheiden dann bei einer Abstimmung selbst über den Antrag, dabei gilt ein Quorum.