Herne. Die neue Grundschule am Lackmanns Hof in Herne soll nun doch eine Turnhalle bekommen. Jetzt ist auch klar: Die Schule öffnet später als geplant.
An der geplanten neuen Grundschule Lackmanns Hof in Herne-Baukau soll nun doch eine Turnhalle gebaut werden. Das schlägt die Stadt Herne vor. Sie hat nun die Kosten für einen Neubau, aber auch für eine Sanierung der alten Halle ermitteln lassen.
Vor einem Jahr präsentierte die Stadt Herne ihre Pläne, für die marode Schule an der Forellstraße ein neues Gebäude zu bauen – aber nicht wie geplant auf dem Schulgelände selbst, sondern rund einen Kilometer entfernt am Lackmanns Hof, wo das neue Stadtteilzentrum entsteht, die Neue Mitte Baukau. Die Politik stimmte zu, kritisierte aber einen Umzug ohne Turnhalle. Die, so die Stadt, sollte auf dem aktuellen Schulgrundstück stehen bleiben, saniert werden, und von den Grundschüler weiterhin für den Schulsport genutzt werden. CDU-Chef Timon Radicke („Wenn es einen Umzug gibt, dann nur mit Turnhalle“) und SPD-Ratsherr Roberto Gentilini („Eine Schule ohne Halle macht keinen Sinn, ebenso wenig eine Halle ohne Schule“) stellten sich quer. SPD-Ratsfrau Manuela Lukas bat die Stadt dann im Immobilienausschuss, eine Kostenrechnung für eine Sanierung oder einen Neubau aufzustellen.
Herne: Neubau kostet inklusive Abriss der alten Halle rund 3,8 Millionen Euro
Nun ist die Prüfung abgeschlossen. Und siehe da: Es geht auch ein Schulneubau mit neuer Turnhalle. Die Sanierungskosten für die alte Turnhalle kosteten rund 2,4 Millionen Euro, eine Kostensteigerung bis auf 3,5 Millionen Euro sei aber möglich – „aufgrund der Erfahrungen bei der Sanierung von Bestandsgebäuden“, teilte die Stadt in einem Bericht an die Politik jetzt mit. Das habe das Gutachten eines Architekturbüros ergeben. Ein Neubau dagegen koste inklusive Abriss der alten Halle rund 3,8 Millionen Euro.
Die Stadt schlägt nun vor, die Turnhalle am neuen Schulstandort Lackmanns Hof zu bauen, auch wenn sie teurer wäre als die Sanierung. Auf dem aktuellen Schulgrundstück plant die Verwaltung eine „hochwertige Wohnbebauung“: Durch die Verkaufserlöse des Grundstücks an einen Investor sollen die Mehrkosten kompensiert werden, so heißt es in der Beschlussvorlage weiter. Die neue Sporthalle soll auch einen Kraftraum bekommen.
Neue Schule und neue Halle sollen erst in zwei Jahren fertig sein
In den kommenden Wochen soll die Politik über die neuen Turnhallen-Pläne diskutieren, als erstes spricht darüber der Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Immobilien am Donnerstag, 25. Februar, um 16 Uhr in öffentlicher Sitzung (Volkshaus Röhlinghausen, Am alten Hof 28). Das letzte Wort hat die Bezirksvertretung Herne-Mitte am 15. April.
In der Beschlussvorlage ist auch zu lesen, dass die Sporthalle zeitgleich mit der neuen Grundschule gebaut und eröffnet werden soll. Für die Planungs- und Bauzeit sei bei der Sporthalle mit 24 bis 30 Monaten zu rechnen. Somit könnten Schule und Halle im Frühjahr beziehungsweise Sommer 2023 fertig sein, heißt es. Im Januar 2020 war die Verwaltung noch weitaus optimistischer: Die Schule könnte bereits zum neuen Schuljahr 2021/22 öffnen, hieß es da.
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Die Kosten für den Schulneubau beziffert die Stadt Herne auf acht bis zehn Millionen Euro. Sie will dabei neue Wege im Schulneubau gehen. Dabei soll mehr Grün als bislang aufs Schulgelände, außerdem soll das Dach begrünt werden. Denkbar sei zudem eine Photovoltaik-Anlage.
Die Schule soll zudem unter anderem ein großes Foyer bekommen, das auch als Speisesaal genutzt werden kann, außerdem einen Musiksaal mit Bühne und eine Künstlerwerkstatt.
Vorteil des Umzugs von der Forellstraße an den Lackmanns Hof: Die Schule muss während der Bauzeit nicht mit Lärm und Einschränkungen auf ihrem Grundstück leben.