Herne. In Herne-Baukau entsteht für 50 Millionen Euro ein Stadtteilzentrum mit Wohnungen, Geschäften, Büros und Ärztehaus. Nun steht der Baustart fest.

Die Pläne für die „Neue Mitte Baukau“ werden immer konkreter. Baustart für das neue Stadtteilzentrum soll Mitte 2020 sein, kündigte der Projektentwickler List-Gruppe an. Das 50 Millionen Euro teure Wohn-, Handels- und Dienstleistungszentrum an der Forell- und Kaiserstraße soll bis voraussichtlich 2023 fertig sein.

„Das ist ein mutiges Unterfangen“, sagte Oberbürgermeister Frank Dudda am Donnerstag im Rathaus, als die List-Gruppe ihre überarbeiteten Pläne für die neue Mitte vorstellte. Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen aus Oldenburg einen Entwurf für die 25.000 Quadratmeter große Fläche präsentiert, nun wurde er präzisiert. Nichts Geringeres als „ein neuer Stadtteil am Wasser“ werde da gebaut, lobte der OB.

Auch ein Ärztehaus soll kommen

Zur „Neuen Mitte Baukau“ gehören ein Stadtteilzentrum, ein Campus und Studentenwohnheime.
Zur „Neuen Mitte Baukau“ gehören ein Stadtteilzentrum, ein Campus und Studentenwohnheime. © Grafik Miriam Fischer | Hans Blossey

Geplant ist demnach ein Dienstleistungspark mit Wohn- und Geschäftszentrum mit einem Mix aus Wohnhäusern, Handelsflächen, Gastronomie, Büros und Dienstleistungen, sagte List-Chef Michael Garstka im Herner Rathaus. Neu ist unter anderem: Im nördlichen Teil, an der Forellstraße, sind nun fünfstöckige Bürogebäude geplant, etwa für Anwälte. Auch ein dreigeschossiges Ärztehaus soll dort, wo heute noch Häuser und ein Sportplatz stehen, gebaut werden.

Wohnhäuser, wie zunächst geplant, sollen dort nicht entstehen. Sie seien nun für den südlichen Bereich, vor der Kita Am Lackmannshof, vorgesehen. 88 Wohneinheiten sollen dort geschaffen werden, weniger als zunächst geplant. Dazu will das Oldenburger Unternehmen jetzt auch einen oder mehrere Partner aus der Wohnungswirtschaft ins Boot holen. Wie man kooperieren werde, sei aber noch nicht klar.

Auch die Handelsflächen wurden überarbeitet. Statt mehrerer kleiner Geschäfte sollen drei große kommen: ein Supermarkt mit rund 1800 Quadratmetern, ein Discounter mit rund 1200 Quadratmetern und eine Drogerie mit 650 Quadratmetern, außerdem eine Gastronomie mit bis zu 250 Quadratmetern. Namen für die Filialen wollte List-Geschäftsführer Garstka (noch) nicht nennen; es gebe aber schon Vereinbarungen, sagte er. Ein Marktplatz soll sich an die Geschäfte anschließen.

Thema Grün soll groß geschrieben werden

Groß schreiben will der Investor das Thema Grün beziehungsweise Nachhaltigkeit. So will List weite Teile der Dächer der Handelsflächen begrünen, zum Teil sollen sie begehbar sein. Auch die Gastronomie, sagte er, könnte eine solche Grünfläche nutzen. Darüber hinaus sollen grüne Wegeverbindungen zum benachbarten Rhein-Herne-Kanal geschaffen werden. Nicht zuletzt führten Stadt und Investor Gespräche darüber, ob sich ein Forschungsprojekt mit dem Areal beschäftigen könnte. Ziel sei es, auf der Fläche sparsam mit Ressourcen umzugehen. Grün, kündigte der List-Chef an, solle nicht nur die Visualisierung sein, sondern am Ende das ganze Projekt.

Mit der „Neuen Mitte Baukau“ soll nicht nur eine Versorgungslücke für die Menschen im Umkreis geschlossen werden. Vielmehr, so der OB, entstehe besagter neuer Stadtteil – mit Strahlkraft für die gesamte Stadt und in Baukau zudem mit all dem, was die Menschen bräuchten, inklusive Lebensqualität. Wer dort hinziehe, so Dudda, „braucht nicht mal mehr ein Auto“.

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