Herne. Der Weihnachtsmarkt am Gysenbergpark in Herne hat einiges zu bieten. Wieso der Veranstalter trotz guter Besucherzahlen mit Einbußen rechnen muss.
Der Event-Schirm steht schon seit Mitte des Jahres im Gysenbergpark, jetzt beherbergt er erstmals auch einen kleinen Weihnachtsmarkt. Und der hat alles, was einen Weihnachtsmarkt ausmacht: Glühwein und Eierpunsch, Bratwurst und Pommes, Crêpes und Reibekuchen. "Jingle Bells" im Hintergrund natürlich inklusive.
Hubertus (8) steht gerade mit seiner Mutter Peggy Hertel am Reibekuchenstand an. "Eigentlich wollten wir schon am vergangenen Wochenende auf einen Weihnachtsmarkt in Bochum - standen aber wegen Totensonntag vor verschlossenen Türen", sagen die beiden. Im Gysenbergpark hat es nun geklappt. Ihren 2G-Nachweis und einen Lichtbildausweis musste Hertel dafür am Eingang vorzeigen.
Herner Weihnachtsmarkt: Besucher wieder nach Hause geschickt
"Gestern bei der Eröffnung mussten wir etwa 25 Leute wieder nach Hause schicken", heißt es bei der Eingangskontrolle. Nicht, weil diese die 2G-Kriterien nicht erfüllten, sondern weil sie ihren Ausweis vergessen hatten. Die strengen Kontrollen geben denen, die es unter den Event-Schirm geschafft haben, aber Sicherheit: "Ich fühle mich nicht unsicher. Ich bin mehrfach geimpft", sagt Ute Leifert, die am Stand der Hilfsorganisation "Ampo" Schlüsselanhänger, Brillenetuis und Schmuck aus Burkina-Faso verkauft.
Etwas skeptischer ist Maria Backs, bei der es neben Reibekuchen, Tornado-Pommes und Hamburgern auch Walnüsse, Mandarinen und Äpfel zu kaufen gibt. "Wir haben eine vierstellige Summe investiert, deshalb hoffe ich, dass der Markt geöffnet bleiben kann", sagt sie. Die steigenden Infektionszahlen beunruhigten sie deshalb.
Nun wolle sie es aber erst einmal wagen. "Wir bauen die Kartoffeln an und machen alles selbst", sagt Backs, die üblicherweise auf Wochenmärkten unterwegs ist. Für einen Wochentag sei die Eröffnung am Donnerstag (25.) gut gelaufen. Das sieht auch Edda Akin so, die Crêpes und Champignons verkauft. Ab drei Euro ist die typische Weihnachtsmarkt-Nascherei mit Zimt und Zucker zu haben.
Herner Firmen sagen Besuche ab
"Ich finde sogar, dass es besser läuft als erwartet", sagt sie. Auch Betreiber Norbert Menzel vom "LMV Veranstaltungsservice" ist zufrieden. "Wir haben hier schon im Sommer Fußballspiele gezeigt und Konzerte veranstaltet. Ich war immer zuversichtlich, dass auch der Weihnachtsmarkt stattfinden kann", sagt er.
Einziges Manko: Von montags bis mittwochs - wenn der Weihnachtsmarkt für die Öffentlichkeit geschlossen bleibt - sollte es für Firmen die Möglichkeit geben, den Weihnachtsmarkt für private Feiern zu mieten. "Alle zwölf Unternehmen haben wieder abgesagt", sagt Menzel.
Gysenbergpark Herne: Keine Personenobergrenze
Eine feste Personenobergrenze gäbe es für den Weihnachtsmarkt direkt am Haupteingang des Gysenbergparks nicht. "Wir lassen aber etwa 300 bis 400 Leute auf das Gelände, damit es nicht zu voll wird", sagt der Betreiber. Die beschauliche Größe des Weihnachtsmarktes und die Tatsache, dass er nicht überlaufen sei, erhöhe das Sicherheitsgefühl bei den Besuchern.
Am Freitagnachmittag (26.) bestehen die größtenteils aus Familien mit Kindern und älteren Leuten. Auch Eva K. ist gekommen, um das neue Angebot im Gysenbergpark in Augenschein zu nehmen. "Es gibt zwar keine gebrannten Mandeln oder Schokofrüchte, aber ich finde den Markt völlig ausreichend", sagt sie, während sie sich eine Backkartoffel schmecken lässt. Eins schafft der Weihnachtsmarkt am Gysenbergpark mit Sicherheit: Ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten.
>>> Geöffnet bis 26.Dezember
Der Gysenberger Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Er zählt 13 verschiedene Stände - darunter Kinderkarussell, Pizzabude, Frittenbude und Eierpunschütte.
Der Weihnachtsmarkt ist bis zum 26. Dezember geöffnet, der Eintritt ist frei. Donnerstags und freitags von 15 bis 21 Uhr, am Wochenende bereits ab 12 Uhr. An Heiligabend bleibt der Markt geschlossen.