Herne. Kunden der Sparkasse Herne-Süd befürchten, dass die Geschäftsstelle nach einer Sanierung nicht mehr öffnen wird. Warum Sorgen berechtigt sind.
Die Kundinnen und Kunden der Sparkasse am Hölkeskampring 43 haben in diesen Tagen Post erhalten: Die Geschäftsstelle werde aufgrund der Sanierung der angrenzenden Wohnhäuser „bis auf Weiteres“ schließen, heißt es in dem Brief. Kunden befürchten nun ein Aus für immer.
„Kundenfreundlich geht anders“, erklärt ein Anwohner (Name der Redaktion bekannt) gegenüber der WAZ. Er geht aufgrund des Wortlauts des Briefes davon aus, dass die Sparkasse den Standort Herne-Süd nach der Sanierung aufgeben wird. Davon wären viele ältere Stammkunden betroffen, so seine Kritik.
SPD hofft auf Erhalt des Standorts
Ab dem 31. Mai könnten die Kunden der Sparkasse in Herne-Süd alle Beratungs- und Serviceleistungen in der Hauptstelle am Berliner Platz wahrnehmen, heißt es in dem Brief. Einen möglichen Termin für eine Wiedereröffnung nennt die Stadttochter nicht. Rund 18 Monate hat die Eigentümerin, die Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW), für die noch nicht begonnene Komplettsanierung des Komplexes veranschlagt.
Auch die SPD Altenhöfen sei bereits von Bürgern auf die Zukunft der Sparkasse am Hölkeskampring angesprochen werden, berichtet Ortsvereins-Chef und Ratsherr Kai Gera. Er hoffe natürlich, dass der Standort erhalten bleiben, sagt der Sozialdemokrat, der auch Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse ist.
Kein klares Bekenntnis zur Geschäftsstelle Hölkeskampring
Auf Anfrage der WAZ gibt die Sparkasse kein klares Bekenntnis zur Geschäftsstelle ab und äußert sich zurückhaltend. „Stand heute gibt es in der Herner Sparkasse keinen Gremienbeschluss, der eine dauerhafte Schließung dieses Standortes vorsieht“, sagt Sprecher Jörg Velling. Heißt: Der Verwaltungsrat, dem neben Gera sechs weitere Stadtverordnete und OB Dudda als Vorsitzender angehören, hat bisher keine entsprechende Entscheidung getroffen.
Die Sparkasse betreibt in Herne derzeit zwölf Geschäftsstellen und vier Selbstbedienungs-Geschäftsstellen. Man untersuche in regelmäßigen Abständen die Kundennutzung der Standorte, um auf dieser Grundlage Kapazitäten und technische Ausstattung gegebenenfalls anzupassen, so Velling. „Aktuelle Beschlüsse zur Anpassung des Geschäftsstellennetzes gibt es derzeit nicht.“