Heiligenhaus. Wenn Mieter nicht zahlen und Chaos hinterlassen, das musste Dirk Messing nun erleben. Nach zwei Jahren ohne Einnahmen steht er jetzt vor einem Müllberg.
Langfristig eine Wohnung vermieten als finanzielle Anlage oder lieber direkt verkaufen, um sich möglichen Ärger mit Mietern zu ersparen? Ach, in den meisten Fällen wird schon alles gut gehen, werden sich Eigentümer vor der Vermietung denken. Doch eben nicht immer läuft alles normal: So einen Fall erleben musste jetzt bei Dirk Messing. Nach zwei Jahren Ärger mit einem Mieter folgt nun der Schreck, denn hinterlassen hat dieser eine zugemüllte Messi-Wohnung. Messing ist verzweifelt: Abgesehen vom finanziellen Schaden weiß er gerade nicht weiter.
Dass es mit seinem Mieter einmal zu Problemen kommen würde, damit hatte Messing „nie im Leben“ gerechnet. „Meine Mutter hatte ein gutes Gefühl bei dem jungen Mann, die Familie war bei der Wohnungsbesichtigung auch dabei“. Zunächst lief alles gut, „wir waren dann auch mal zwischenzeitlich in der Wohnung drin, na gut, man hätte sich die Wohnung etwas ordentlicher und sauberer gewünscht, ich sage mal, wie man es bei einem Junggesellen erwarten kann“, erinnert sich Dirk Messing zurück. Dann zahlte der Mieter vor zwei Jahren die Nebenkostenabrechnung nicht, „wir mussten diese dann einklagen“.
Heiligenhauser Vermieter bot zunächst private Hilfe an, dann folgte die Klage
Von dem Moment an habe der Mieter keine Miete mehr gezahlt. „Ich hatte das Gefühl, da stimmt was nicht. Ich habe ihm dann sogar Hilfe angeboten, die wurde jedoch ausgeschlagen“. Persönliche Umstände im Leben des Mieters hätten sich wohl verändert, vermutet Messing, und plötzlich war der Kontakt nicht mehr möglich. „Wir haben nach einigen Monaten ohne Mieteinnahmen dem Mieter gekündigt, doch die Schreiben wurden nicht angenommen“, berichtet Messing. Erst einen Anwalt habe er einschalten müssen, „das sind dann schon neben den fehlenden Einnahmen weitere Kosten, die man plötzlich hat“.
Es folgte ein langer Weg, erinnert sich Messing, „man versucht ja noch, mit dem Menschen zu reden“. Der Prozess rund um eine Räumungsklage habe ein Jahr etwa gedauert, in dieser Woche konnte diese dann im Beisein einer Gerichtsvollzieherin und dem Ordnungsamt vollstreckt werden. Auf vieles hatte sich Messing gefasst gemacht, „doch wir haben geklingelt und der Mann stand mit gepackten Koffern in der Tür. Ich denke, er war letztendlich froh, dass das alles nun auch ein Ende hat“. Denn der Schreck kam, als der Mieter die Wohnung verließ: „Ich habe meinen Augen nicht getraut. Es ist kaum mit Worten zu beschreiben“, führt Messing durch die Räume.
Vermieter-Familie bittet um Hilfe bei der Messi-Wohnung
Starke Nerven braucht man, und besser keinen guten Geruchssinn. Leere Essenspackungen liegen in der Küche, der Boden ist mehrere Zentimeter hoch voll Müll, Altpapier, Verpackungen, Kleidung. Wann zum letzten Mal geputzt wurde, lassen die dicken Spinnweben nicht erahnen, sei es in Küche, Schlafzimmer, Bad oder Wohnzimmer. „Die Wohnung ist eigentlich so schön, es ist eine Schande. Und ich habe gerade keine Ahnung, wie wir das alleine schaffen sollen“, so Messing, „meine Mutter ist 88 Jahre alt, meine Schwester und ich sind gesundheitlich angeschlagen“.
Alle drei seien völlig überfordert mit und geschockt von dieser Situation, weshalb Messing um Hilfe bittet: „Vielleicht findet sich ja auch in unserer heutigen Zeit nette Menschen, die mal mit einem Anhänger kommen und mit anpacken könnten, den ganzen Unrat zu beseitigen. Wir wären unendlich dankbar“.
Ordnungsbehörde und Sozialer Dienst können informiert werden
Doch was kann man tun, wenn man als Vermieter die Befürchtung hat, dass sein Mieter ein Messi ist? „Wenn man als Vermieter den Verdacht hat, kann man sich an die städtische Ordnungsbehörde wenden“, erklärt Kerstin Ringel, Fachbereichsleiterin Sicherheit und Ordnung. „Wenn wir den Eindruck haben, dass es sich hier um eine Gefahrenlage im Hinblick auf das Infektionsschutzgesetz handelt, können wir uns mit einem Betretungsrecht Zutritt zur Wohnung verschaffen“. Sollte man zudem das Gefühl haben, dass ein Mieter überfordert sei, könne zudem der Soziale Dienst der Stadt informiert werden. Ob es häufiger vorkomme, dass Messi-Wohnungen gemeldet werden? „Solche Fälle haben wir eher selten“, berichtet Ringel; in einem Fall habe jedoch auch direkt der Kammerjäger kommen müssen.
Wer der betroffenen Familie helfen möchte, kann sich wenden an Dirk Messing unter deepinstinct@gmx.de oder 01520 154 8154.