Heiligenhaus. Der Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck wird bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr aus dem Amt ausscheiden. Seine Gründe für den Schritt.
Dass er sich die Entscheidung nicht einfach gemacht hat, das sieht man dem Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck an: Nach acht Jahren im Amt des Stadtoberhauptes wird er bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr nicht erneut kandidieren.
Wer Michael Beck erlebt, der kennt das charmante Lächeln und beherzte Lachen, das immer freundliche Wort und das stets offene Ohr für sämtliche Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern sowie aus Reihen der Politik. Parteiübergreifend wird der Christdemokrat geschätzt: „Unsere Unterstützung hätte er“, hörte man es in den letzten Wochen aus diversen politischen Richtungen, wenn über eine erneute Bürgermeisterkandidatur bei der Kommunalwahl im Herbst 2025 gesprochen wurde.
Heiligenhauser Bürgermeister liebt seinen Job
Doch dazu wird es nicht kommen: „Ich werde nicht erneut für das Amt zur Verfügung stehen, die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht“, berichtet der 55-Jährige. Seit mehreren Monaten schon wäge er das Für und Wider ab, „wenn ich etwas tue, will ich das mit voller Kraft und Elan, so wie man mich hier kennt“, erzählt er weiter. Dass die Stadt sich weiter entwickele, daran hat der frühere Kämmerer mit dem Näschen für Fördertöpfe immer mit vollem Elan und ganzem Herzblut gearbeitet. „Man muss das lieben, was man tut. Das habe ich immer gemacht, und natürlich gehören da Termine rund um die Uhr und auch am Wochenende dazu“.
Mehr als 40 Jahre im Verwaltungsdienst, davon die meisten Jahre in Führungsposition, über 20 Jahre bei der Stadt Heiligenhaus, im Jahr 2017 konnte er dann die Bürgermeisterwahl gewinnen, nachdem Jan Heinisch in den Landtag gewählt wurde und sein Amt vorzeitig niedergelegt hatte. „Ich liebe meinen Beruf und die Stadt. Viele – auch größere – Nachbarstädte blicken schon mal neidisch auf uns, was wir hier alles bewegen. Und auch, dass wir so gut feiern können“, betont Beck mit einem Augenzwinkern.
Beck: „Unbeschreibliches Gefühl“
Viele besondere Momente habe er als Bürgermeister erleben dürfen, doch besonders emotional sei für ihn die Solidarität nach seiner schweren Erkrankung Ende 2022 gewesen. „Das war ein unbeschreibliches Gefühl, als ich vor gut einem Jahr wiederkam und meinem Amt nachgehen konnte, haben mich so viele tolle Botschaften erreicht, das hat mir viel Kraft gegeben“. Die habe er nach langer Therapie auch gebraucht.
Dass so eine Erkrankung jedoch nicht spurlos an einem vorbeigehe, dürfe man jedoch auch nicht vergessen. „Ich habe mir, auch gemeinsam mit meiner Frau, in den letzten Wochen viele Gedanken gemacht. Diese zweite Chance, die ich bekommen habe, und das auf Sicht fahren, von dem ich immer sprach, war aus diversen Gründen plötzlich sehr real“. Da ist seine große Familie, mittlerweile ist Beck auch Opa geworden. „Glauben Sie mir, es ist nicht einfach, so eine Entscheidung zu treffen. Wenn ich durch Heiligenhaus gehe, erfahre ich viel Schönes, Menschen umarmen mich, freuen sich, mich zu sehen. Aber der Zeitpunkt ist für mich gekommen, ich gehe, wenn es am schönsten ist“, fällt es Beck sichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. Aber manchmal braucht es die nicht, da reicht ein Blick in die Augen.
„Mein Herz gehört der Stadt“
Wie es nun weitergeht? „Ich habe die Fraktionsvorsitzenden und die Verwaltung am Montag informiert, viele sind traurig und geschockt, weil es doch für einige überraschend kam. Aber ich muss auf die Vernunft hören“, so Beck. Doch noch sei er da, „wir haben bis zur Kommunalwahl noch viele, schöne Projekte. Und sicher wird man mich auch nach der Wahl noch im Städtchen sehen, denn mein Herz gehört dieser Stadt“. Und was seine Nachfolge angeht? „Das liegt ja nicht in meiner Entscheidung, aber ich würde mir wünschen, den Staffelstab an meinen Ersten Beigeordneten Björn Kerkmann weitergeben zu dürfen. Er hat in meiner Abwesenheit bewiesen, dass er das kann, ich halte ihn für die allerbeste Wahl.“