Hattingen. Ein 76-Jähriger ist in Hattingen gestorben, als er eine Buche fällen wollte. Der Stadtförster warnt auch andere: „Das war kreuzgefährlich.“

Die Polizei geht im Fall des am Mittwochnachmittag erschlagenen Baumfällers von einem tragischen Unglück aus. Der 76-Jährige war von einer Buche komplett begraben worden, als er sie allein fällen wollte. Offenbar drehte sich der Baum im Fallen, der Mann konnte nicht schnell genug fliehen.

Nach den Erkenntnissen der Polizei ereignete sich das Unglück auf einem Privatgelände, ein privates Flurstück nahe der Straße „Am Zippe“, das an den Schulenberger Wald grenzt. Der Mann war Eigentümer der Parzelle und führte auch die Baumpflege-Arbeiten allein durch. Dabei wollte er eine Buche fällen, deren Stamm von Efeu umwickelt war. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der massiv wirkende Baum krank und von innen hohl war. Die Polizei schätzt den Umfang auf zwei Meter.

Fußgängerin hat zufällig den Unfall mitbekommen

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Bei seinen Sägearbeiten hat der Mann zwar Keile gesetzt, „der Baum ist aber offenbar nicht gefallen wie beabsichtigt“, so ein Polizeisprecher. Letztlich habe er sich „im Fallen gedreht“. Der Mann sei zum größten Teil unter dem Baum begraben worden. Ein Fremdverschulden schließt die Behörde aus. Nur durch Zufall hatte eine Fußgängerin den Unfall mitbekommen und den Notarzt angerufen.

„Niemals sollte man Baumpflegearbeiten allein durchführen“, warnt Polizeisprecher Christoph Neuhaus. Zumindest brauche es eine zweite Person, die Hilfe holen könnte. Auch Hattingens Stadtförster Thomas Jansen hält Alleinarbeiten für „kreuzgefährlich“. Unglücke wie dieses passieren leider immer wieder.

Schulenberger Wald in viele private Flurstücke unterteilt

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Den Schulenberger Wald sehen die Hattinger zwar als ihren „Stadtwald“, tatsächlich sind aber viele Flurstücke in privater Hand. Wie der jeweilige Eigentümer die Baumpflege organisiert, ist seine eigene Entscheidung. Viele nutzen aber Baumpflegedienste. Es sei inzwischen nicht mehr üblich, einen Baum alleine und „per Hand“ zu Fall zu bringen, so der Stadtförster. Meist werde eine Winde genutzt, „denn gerade bei trockenen, abgestorbenen Bäume ist es unheimlich schwer vorher abzuschätzen, in welche Richtung sie kippen werden“.

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