Hattingen/Witten. Schwer misshandelt aufgefunden worden war Schäferhund Dries aus Hattingen vor einem Jahr. Sein ehemaliger Besitzer kommt nicht ungeschoren davon.

Sein Schicksal hatte Menschen in ganz Deutschland bewegt, nun gibt es im Fall des misshandelten Schäferhundes Dries aus Hattingen Neuigkeiten rund um seinen Ex-Halter.

Rückblick: Es ist der 9. November 2023, als der damals dreijährige Rüde Dries in Hattingen schwer misshandelt und lebensgefährlich verletzt aufgegriffen wird - durch Mitarbeitende des Tierheims Witten-Wetter-Herdecke, das auch für Fundtiere in Hattingen zuständig ist.

Der rasierte Bauch des Rüden zeigte unzählige Hämatome

In der Wohnung des angeblichen Finders an der Marxstraße wird Dries dabei mit schwersten Verletzungen aufgefunden. Der rasierte Bauch des jungen Rüden zeigt zudem unzählige Hämatome, die höchstwahrscheinlich durch Schläge und Tritte verursacht worden sind. „Wir sind mit Dries direkt durch zum Tierarzt gefahren“, berichtete Tierheim-Leiterin Kirsten Simon damals im Nachgang. „Er konnte nicht einmal mehr die Treppe alleine heruntergehen, ist direkt zusammengebrochen, als wir ankamen.“

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Das Leben des dreijährigen Hundes, der nach einem Social-Media-Aufruf und durch mehrfache Zeugenaussagen später als Hund des angeblichen Finders identifiziert werden konnte, kann nur durch zwei Notoperationen gerettet werden.

Veterinäramt sprach gegen Ex-Halter Haltungsverbot aus

Gegen den damaligen Halter, einen Hattinger Ende 20, sprach das Veterinäramt später ein Haltungs- und Betreuungsverbot aus. Der Mann darf selbst keine Haustiere mehr halten und auch keine Tiere betreuen, deren Besitzer er nicht ist.

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Nun war er zudem vor Gericht wegen Tierquälerei angeklagt.

Richter erließ gegen den Abwesenden einen Strafbefehl

Doch zum Prozess vor dem Amtsgericht Hattingen an diesem Montag (2.12.) erschien Dries‘ einstiger Halter gar nicht, sondern nur sein Verteidiger. Richter Johannes Kimmeskamp erließ dann gegen den Abwesenden einen Strafbefehl entsprechend dem Antrag der Staatsanwältin. Festgesetzt wurde eine sechsmonatige Freiheitsstrafe, drei Jahre ausgesetzt zur Bewährung.

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Das Strafbefehlsverfahren ist im deutschen Recht dabei ein vereinfachtes Verfahren zur Bewältigung der leichten Kriminalität durch einen schriftlichen Strafbefehl.

Das ist die Besonderheit des Strafbefehlsverfahrens

Die Besonderheit des Strafbefehlsverfahrens liegt darin, dass es zu einer rechtskräftigen Verurteilung ohne mündliche Hauptverhandlung führen kann. Dies entlastet Gericht und Staatsanwaltschaft, kann aber auch im Interesse des Beschuldigten liegen, da das Verfahren kostensparend, schnell und ohne Aufsehen erledigt wird.

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Die Schuld des Täters muss dabei nicht zur Überzeugung des Gerichts feststehen, sondern es genügt ein hinreichender Tatverdacht.

Dass Dries Schlimmes durchleiden musste, steht außer Frage. Anfang 2024 fand er aber ein neues Zuhause - in Rheinland-Pfalz.