Hattingen. Die Anwohner in Hattingens Altstadt machen mobil gegen die Park-Situation beim Weihnachtsmarkt. Es gibt harte Kritik und klare Forderungen.
Der Nostalgische Weihnachtsmarkt in Hattingen alarmiert die Anwohner in der Altstadt. Zur Park-Situation, die sich Jahr für Jahr in den vier Veranstaltungswochen entwickelt, schreibt Christian Hausen, der Vorsitzende des Anwohnervereins: „Es ist der blanke Horror!“
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Die WAZ hatte im Pressegespräch zum Weihnachtsmarkt nachgehakt, ob es eine Einigung mit Kaufland oder dem Reschop Carré gebe, dass die Parkhäuser auch außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden können. Früher hatte es solche Regelungen mit den Kaufland-Vorgängern Karstadt und Hertie gegeben. Georg Hartmann, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins, hat dies mit Bedauern verneint. Er sagt: „Das Park-Problem ist ein Luxus-Problem. Denn wir können ja glücklich sein, dass so viele Menschen nach Hattingen kommen, nur deshalb sprechen wir ja darüber.“
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Christian Hausen schreibt nun dazu: „Ja, es ist für die Stadt und die Händler sehr schön, dass so viele Touristen nach Hattingen kommen. Auch wir Anwohner genießen die weihnachtliche Stimmung direkt vor unserer Haustüre. Allerdings ist die Parksituation für uns Anwohner alles andere als ein Luxus-Problem. Es ist der blanke Horror!“
Die drei Kritikpunkte der Altstadt-Anwohner
Er führt drei Punkte an:
1.) Deutlich erschwerte Parksituation: „Am offensichtlichsten ist natürlich, dass die Parkplatzsuche auch für Anwohner drastisch erschwert wird. Gerade die Berufstätigen können ein Lied davon singen, wie schwer es nach 17 Uhr ist, in der Innenstadt einen Parkplatz zu finden. Am Wochenende wird es dann richtig schlimm. Da darf man auch schon mal gerne bis zu 60 Minuten suchen oder man parkt gleich komplett außerhalb.“
2.) Nicht-Erreichbarkeit des eigenen Hauses mit einem Fahrzeug: „Aufgrund der Absperrungen in der Altstadt sowie beim Weihnachtsmarkt an sich können die Häuser und Wohnungen der Anwohner nicht mit einem Fahrzeug erreicht werden. Das ist gerade für Ältere oder Behinderte bei weitem kein Luxusproblem, sondern stellt manch Einen vor eine ernste logistische Herausforderung.“
3.) Zugestellte und zugebaute Rettungswege: „Hier kommen wir zu dem aus meiner Sicht wichtigsten Punkt. Durch die zahllosen Falschparker gerade an den Wochenenden wird die Zufahrt zur Altstadt für Rettungskräfte erschwert oder gar unmöglich gemacht. Wir sehen immer wieder Autos hintereinander in den engen Altstadtgassen parken. Im Jahre 2019 stürzte eine Anwohnerin des Kirchplatzes in ihrem Haus so ungünstig, dass sie sich mehrere Knochen brach und einen Rettungswagen benötigte. Dieser konnte aufgrund des Weihnachtsmarktes und zugestellter Rettungswege nicht auf den Kirchplatz fahren. Die Frau musste verletzte mehrere 100 Meter weit transportiert werden.“
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Hausen stellt im Namen der Anwohner folgende Frage: „Was passiert eigentlich, wenn hier in der Altstadt ein Haus anfängt zu brennen? Sind alle Rettungswege und Gassen zugeparkt, brennt die halbe Altstadt. Die Feuerwehr hat keine Chance. Die Frage, die sich mir stellt, ist, reden wir hier wirklich von einem Luxus-Problem? Ist es Luxus, wenn Einsatzfahrzeuge nicht durchkommen, verletzte Menschen gegebenenfalls zu spät versorgt werden können, Brände nicht schnell genug gelöscht werden?“
Bei allen Festen gibt es ein Ordnungs- und Sicherheitskonzept
Was feststeht: Es gibt für den Weihnachtsmarkt ebenso wie für die anderen Großveranstaltungen in und um Hattingens Altstadt herum ein Ordnungs- und Sicherheitskonzept. Dies wird im Vorfeld mit Feuerwehr, Polizei, dem Ordnungsamt und den Veranstaltern besprochen und abgenommen. In diesem Jahr wurde dies wegen der Messer-Attacken in Solingen und Krefeld erweitert. „Wir haben uns nochmals die Geh-, Fahr- und Fluchtwege angesehen. Die Polizei wird intensiver auf dem Markt präsent sein“, sagte Georg Hartmann bereits im Oktober dazu.
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Christian Hausen vom Anwohnerverein Hattinger Altstadt schließt seinen Offenen Brief: „Ich möchte dringend appellieren, ein tragfähiges Parkkonzept zu entwickeln, welches auch an den anderen Festen der Stadt zum Einsatz kommt. Denn dann kann Parken tatsächlich zum Luxus-Problem werden.“
Parken beim Weihnachtsmarkt
Die Veranstalter weisen darauf hin, dass eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln die entspannteste Variante ist, in die City zu kommen. Autofahrern werden die öffentlichen Parkplätze empfohlen: Altstadt-Parkhaus (Augustastraße, 318 Stellplätze, sechs Behinderten-Stellplätze hinter dem Parkhaus); P+R-Parkplätze im Bruchfeld (92 Stellplätze); Parkplatz am Rathaus (Roonstraße, 161 Stellplätze, zwei Behinderten-Stellplätze); Parkplatz Rathausplatz (132 Stellplätze) sowie Parkplatz am alten Hochbunker (August-Bebel-Straße, 92 Stellplätze).
Darüber hinaus gibt es an Werktagen während der Öffnungszeiten Parkmöglichkeiten im Einkaufszentrum Reschop Carré (330 Plätze) und auf den Kaufland-Parkdecks (270 Plätze). Ein Zusatzangebot an Sonntagen gibt es hier nicht (Ausnahme zur verkaufsoffenen Zeit).