Hattingen. Jahrelang verschönerte ein Walnussbaum das Innere eines Kreisverkehres in Hattingen. Nun ist er gefällt worden. Und Bürger sind entsetzt.

Jahrelang verschönerte ein Walnussbaum den Kreisel an der Kreuzung Holthauser/ Sprockhöveler/ Buchholzer Straße in Hattingen, nun ist er gefällt worden. Bürger sind entsetzt. Und fragen sich: Warum?

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„Mit Schrecken“, schreibt etwa Svenja Oberdellmann auf Facebook, habe sie gesehen, dass der Baum gefällt worden sei. „Warum macht man sowas?“

„Wunderschön“ sei der Walnussbaum gewesen, erklärt unterdessen Lars Friedrich, der sich unmittelbar, nachdem ihm die Fällung aufgefallen ist, bei der Stadt und bei Straßen NRW nach den Gründen für diese erkundigt hat. Doch weder hier noch dort weiß man darüber etwas zu sagen; auch wer den Walnussbaum gefällt hat, ist weder der Stadt noch Straßen NRW bekannt. „Da hat jemand wohl Baumfrevel begangen“, schlussfolgert Lars Friedrich.

Ein Walnussbaum wurde gefällt am Kreisverkehr in Hattingen-Holthausen. Am Dienstag, 13. August 2024, sind nur noch Häcksel über.
Ein Walnussbaum wurde gefällt am Kreisverkehr in Hattingen-Holthausen. Am Dienstag, 13. August 2024, sind nur noch Häcksel über. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Die Verkehrssicherheit hat der Baum „nicht beeinträchtigt“

Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW, sagt, der Walnussbaum habe mitten im Kreisverkehr gestanden - „er sah auch ganz schön aus und war schön gewachsen.“ Die Verkehrssicherheit habe der inzwischen mehrere Meter hohe Baum „nicht beeinträchtigt“, sagt Berg. Ein Streckenwart von Straßen NRW fahre die Kreisstraßen 5 (Sprockhöveler Straße) und 1 (Holthauser / Buchholzer Straße) zudem ja regelmäßig ab.

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Der Walnussbaum sei dabei „von wem auch immer mit einer Axt gefällt worden“, sagt der Straßen-NRW-Sprecher. „Das ist wirklich sehr schade.“ Er sei am Dienstag (13.8.) von Straßen NRW abtransportiert worden. Ein Kollege der Straßenmeisterei, so Berg weiter, habe inzwischen zudem Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Kreisverkehr sollte gefährliche Kreuzung an Sprockhöveler Straße entschärfen

Laut Landwirt Peter Oberdellmann war der nun von einem bislang Unbekannten gefällte Walnussbaum vor etwa 15 Jahren von einem Bürger in die Mitte des Kreisels „ohne Einholung einer Erlaubnis bei Straßen NRW“ gepflanzt worden - kurz nach dessen Fertigstellung. Mit jenem Kreisverkehr sollte dabei die gefährliche Kreuzung an der Sprockhöveler Straße entschärft werden.

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Straßen-NRW-Sprecher Andreas Berg sagt unterdessen, es lasse sich heute nicht mehr nachvollziehen, ob der Walnussbaum damals nicht doch von Straßen NRW oder von einem Bürger mit entsprechender Genehmigung gepflanzt worden sei oder ob es nur eine Art ‚stilles Agreement‘ für die Baumpflanzung gegeben habe, zumal der Baum „ja genau an der richtigen Stelle stand“. Grundsätzlich, betont Andreas Berg, dürften Bürgerinnen und Bürger indes nicht einfach irgendetwas in einen Kreisel pflanzen, auch nicht etwas in diesem beschneiden oder gar fällen ohne eine entsprechende Genehmigung. „Das ist sonst womöglich ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr.“ Es drohten entsprechende Strafen.

Deutlich zu sehen ist sind die Spuren dafür, dass der Walnussbaum gefällt worden ist.
Deutlich zu sehen ist sind die Spuren dafür, dass der Walnussbaum gefällt worden ist. © Straßen NRW | Straßen NRW

Wie es nun unterdessen beim Kreisel an der Kreuzung Holthauser/ Sprockhöveler/ Buchholzer Straße weitergeht? Peter Oberdellmann sagt: „Eigentlich gehört da ein neuer Baum hin.“ Dafür wolle er sich gemeinsam mit einem Ratsmitglied auch einsetzen. Straßen-NRW-Sprecher Berg sagt, man werde nun prüfen, ob und wenn welche neue Bepflanzung der Kreisel erhalte. „Um dazu aber etwas Konkretes zu sagen, ist es noch zu früh.“