Hattingen. Eine S-Bahn von Hattingen über Sprockhövel nach Wuppertal? Nicht ausgeschlossen! Weiter ist bereits die Wiederbelebung einer anderen Trasse.

Die hügelige Bahntrasse von Hattingen über Sprockhövel bis nach Wuppertal, das malerische Ruhrtal zwischen Hattingen, Witten und Hagen – für beide Strecken ist die Reaktivierung als Bahnstrecke für den Nahverkehr im Gespräch. So ist der aktuelle Stand der Dinge in der Diskussion.

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Die Reaktivierung alter Bahnstrecken wird im Zuge von Klima- und Ressourcenschutz vorangetrieben. In Hattingen geht es dabei um die alten und eventuell bald neuen Verbindungen nach Hagen und Wuppertal – aktuell prüft der Ennepe-Ruhr-Kreis die zuletzt von der Ruhrtalbahn genutzte Strecke.

Wiederbelebung der 27-km-Strecke von Hattingen nach Oberbarmen

Bereits im Frühjahr 2019 hatte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gemeinsam mit dem Bündnis „Allianz pro Schiene“ die Reaktivierung der 27 Kilometer langen Strecke zwischen Hattingen und Wuppertal-Oberbarmen ins Spiel gebracht. Seit mehr als 40 Jahren fahren hier keine Personenzüge mehr, vor gut und gerne 30 Jahren wurden die Gleise entfernt und der beliebte Rad- und Wanderweg auf- und ausgebaut. Nun sei eine Rückkehr zur Schiene denkbar – meinen der Verkehrsverband und das Bündnis. Auch sie wollen den ÖPNV stärken.

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„Eine Reaktivierung ist immer noch nicht komplett ausgeschlossen“, sagt Kreissprecherin Franziska Horsch auf WAZ-Anfrage. Hierbei wäre allerdings der komplette Neubau des Oberleitungsnetzes sowie das Verlegen von Schienen auf den gesamten 27 Kilometern erforderlich. Der Bedarf soll geprüft werden – dringlich sei die Wiederherstellung nicht, so der Verband. Allerdings sei der Umbau mit „mittlerem Aufwand“ mittelfristig zu realisieren.

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Horsch gibt zudem zu bedenken, dass „die Radtrasse eigentlich zu schmal ist“. Es müssten erst mehrere Gutachten erstellt werden. Eine Reaktivierung dürfte hier aber mehr als unwahrscheinlich sein – zumal die Stadt Hattingen jetzt die Asphaltierung der Trasse in Angriff nimmt und auf die Förder-Freigabe durch den Regionalverband Ruhr (RVR) wartet.

Wiederbelebung der Ruhrtal-Strecke von Hattingen nach Wengern

Weiter ist der EN-Kreis bei der Reaktivierung der Ruhrtal-Strecke, auf der im Jahr 1971 der öffentliche Personenverkehr zwischen Hattingen und Wengern Ost eingestellt wurde. Auf der rund 17 Kilometer langen Hauptstrecke zwischen Hattingen und Wengern-Ost fahren heute nur Güterzüge und die Museumsbahn, das aber regelmäßig. Dieser Abschnitt verläuft weitgehend eingleisig und ist nicht elektrifiziert.

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Nachdem inzwischen ein Gutachten vorliegt, sind sich alle einig: Ja, die Strecke soll wiederbelebt werden! Zukünftig soll es eine S-Bahn-Linie 22 geben, die von Essen über Hattingen bis nach Hagen fährt – im Jahr 2032 soll es soweit sein.

„Gemeinsam mit dem VRR will die Kreisverwaltung klären, ob es Möglichkeiten für eine Reaktivierung bis 2032 (mit Batteriefahrzeugen) geben könnte und ob ab 2040 eine Elektrifizierung der Strecke machbar ist“, so Kreissprecher Ingo Niemann. Zudem müsste neben den bestehenden Haltepunkten am Alten Bahnhof, an der Hütte, in Blankenstein und an der Kemnade ein neuer Bahnsteig in Welper entstehen.