Hattingen. Einmal im Jahr vereint das Harley-Treffen Tausende Biker auf Hattingens Henrichshütte - sogar aus dem Ausland. Über den Mythos Harley Davidson.
Harley-Davidson ist ein Mythos, die Treffen von Harley-Fans sind Kult. Und so lockte am Sonntag (4. 8.) das Harley-Davidson Meeting Ruhrpott auf der Henrichshütte einmal mehr Tausende Harley-Fans aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland an.
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Die grollenden Laute auf den Zufahrtsstraßen rund um Hattingen sind schon von weitem unüberhörbar: Zahllose Motorräder – vorwiegend der Marke Harley-Davidson - sind schon am früheren Morgen auf dem Weg zur Henrichshütte. Schon lange vor Beginn des inzwischen 28. Harley Davidson Meetings, des bereits neunten in Hattingen, bilden sich Motorradschlangen vor den Eingängen der Henrichshütte.
Auch Aussteller im Bereich Motorradbau und -Tuning geben sich bei Harley-Treffen ein Stelldichein
Auf dem Ausstellungsgelände treffen sich dann nicht nur die „Chapter“: Gruppen von Harley-Freunden aus der Region. Hier gaben sich auch Aussteller im Bereich Motorradbau und -Tuning ein Stelldichein. Für die Besitzerinnen und Besitzer der zahllosen, höchst individuell konfigurierten Motorräder ist der Austausch mit anderen Bikern dabei eines der Highlights des Biker-Jahres. Das „Harley Meeting Ruhrpott 2024“ lockt dabei sogar Fans aus den Niederlanden und Belgien zur Hütte.
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An deren Motorrädern sind zusätzlich zur regulären Beleuchtung tiefliegende knallgelbe Leuchten angebracht, die die „heißen Stühle“ an den Ampeln zu einem echten Hingucker machten. „Besonders in den Niederlanden und Belgien hat es eine Tuning-Linie gegeben, zu der die gelben Leuchten gehören“, weiß Jan Henning. Er ist mit seiner Frau Andrea aus Wanne-Eickel nach Hattingen gekommen.
„„Das ist keine Motorradmarke, sondern pure Leidenschaft.“
Durchaus üblich: Auch weibliche Harley-Fans haben ein eigenes Motorrad. „Harley-Fahrer nehmen ungern jemandem auf dem Sozius mit“, weiß Aussteller Benny Wilbers. Er selbst fährt jetzt nicht mehr, ist aber bekennender Harley-Fan, denn: „Das ist keine Motorradmarke, sondern pure Leidenschaft.“ Das beste Gefühl sei dabei „die große Freiheit“, die man auf einer Harley verspüre.
Jan Henning amüsiert sich unterdessen über seine „Harleyfizierung“. Er habe zuvor überzeugt 20 Jahre eine andere Motorradmarke gefahren. Dann habe er über einen Freund das Harley-Gefühl kennengelernt und sich doch eine Harley gekauft. „Ich habe die andere Maschine zwar zur Sicherheit behalten, aber ich habe mich nie mehr draufgesetzt.“
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Jan Hennings Harley ist optisch ein Klassiker - aus tintenblauem Lack und glänzendem Chrome. „Jeder kann sich praktisch sein eigenes Motorrad konfigurieren“, sagt er. Die elegante Linienführung sei typisch für die Marke, die Ausführung setzt der Fantasie keine Grenzen. Die Maschine seines Freundes Mark Polomski ist derweil ganz in Schwarz gestaltet.
Für eine Standardausführung liegen die Preise schnell bei 25.000 bis 35.000 Euro
Für Benny Wilbers ist der Kult um die Harley dabei unabhängig vom Erscheinungsbild der Maschinen: „Es ist völlig egal, ob deine Maschine ein Oldtimer oder ganz neu ist. Hauptsache Harley!“ Für eine Standardausführung liegen die Preise schnell bei 25.000 bis 35.000 Euro. Nach oben, sagt Benny Wilbers, seien kaum Grenzen gesetzt. Preise von bis zu 60.000 Euro seien durchaus an der Tagesordnung. Mit mehreren Hundert Kilogramm Gewicht und Geschwindigkeiten von bis zu rund 200 Stundenkilometern seien die Maschinen nichts für Anfänger, warnt er.
Viel Polizeipräsenz übrigens sorgt beim „Harley Meeting Ruhrpott 2024“ für Sicherheit. Und auch Jan Pilipp Rühe und Dennis Schmidt vom Technischen Hilfswerk sind am Sonntag auf der Hütte vor Ort. Mit einem Quad. Auf diesem sind sie nämlich gegebenenfalls rasch zur Stelle, wenn technische Hilfe – etwa bei einer leeren Motorrad-Batterie – erforderlich ist, erklären sie. Und fügen hinzu: Es komme ja auch bei Bikern mal vor, dass jemand das Radio oder Licht anlässt. Und dann gebe auch so eine Kult-Maschine keinen Mucks mehr von sich.