Hattingen. Brutale Attacke in Hattingen: Ein Anwohner (44) beschwert sich über Bauarbeiter und wird niedergestochen. Die Polizei sucht dringend Zeugen.
Blaulicht blitzt in Welper auf: Mehrere Polizeiwagen und Rettungswagen sind am Mittwochmittag vor Ort. Der Bereich an der Käthe-Kollwitz-Straße wird abgesperrt. Auf Nachfrage hält sich die Polizei mit Aussagen zunächst zurück. Doch dann ist klar: Ein Anwohner ist Opfer einer brutalen Attacke durch Bauarbeiter geworden. Die Polizei geht von einem versuchten Tötungsdelikt aus, doch der Täter ist flüchtig.
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Es habe eine Körperverletzung gegeben, bestätigt Polizeisprecherin Jennifer Boeke noch am Mittwoch. Details will sie da noch nicht verraten. Die Situation sei noch unklar, sagt sie. Am frühen Abend fahren zwei Fahrzeuge der sogenannten KTU, der kriminaltechnischen Untersuchung der Polizei, vor. Die Spurensicherung stellt nach Straftaten Beweise sicher und analysiert sie.
Inzwischen ist das Geschehen deutlicher: Es ist zu hören, dass dem Angriff mit einem Stichwerkzeug ein Streit um eine blockierte Straße vorausging. An der Käthe-Kollwitz-Straße wird ein Haus gebaut. Am Mittwochmittag versperren Lkw, die Material für die Baustelle anliefern sollen, die Straße. Ein Anwohner (44) beschwert sich daraufhin.
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Offenbar unvermittelt wird der Welperaner gegen 13.35 Uhr von mindestens einem Bauarbeiter attackiert. „Er erlitt mehrere Schnitt- und Stichverletzungen. Es bestand Lebensgefahr“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstagnachmittag.
Und augenscheinlich war der Bauarbeiter nicht allein: „Die Tatverdächtigen flüchteten anschließend vom Tatort“, stellt die Polizei fest. Die eingeleitete Fahndung bleibt erfolglos. Auch am Donnerstag fehlt noch jede Spur des Bauarbeiters und möglicher anderer Täter. Die Polizei sucht weiter nach den Verdächtigen.
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Wie schon im Fall des Messerangriffs auf der Heggerstraße zehn Tage zuvor, ermittelt erneut die Mordkommission aus Hagen. Wer Hinweise geben kann, wird deshalb gebeten, sich an die Polizei Hagen unter der Rufnummer 02331 986 2066 zu wenden. Die sucht übrigens auch im Fall Heggerstraße weiter nach Zeugen und hat dort bisher keine neuen Erkenntnisse.
Auch wenn sich die Gewalttaten in Hattingen in den vergangenen Tagen häufen, insbesondere solche, bei denen Messer oder Stichwerkzeuge zum Einsatz kamen, beobachtet die Polizei grundsätzlich keinen Anstieg der Messergewalt im EN-Kreis oder Hattingen. „Man hat das Gefühl, weil es gerade Schlag auf Schlag geht“, erklärt Polizeisprecherin Jennifer Boeke. Tatsächlich erfasst die Polizei die Zahl der Messerangriffe gesondert und hat sie erst vor zwei Wochen ausgewertet. Auch wenn seitdem zwei Taten in Hattingen dazugekommen sind, sei das grundsätzlich kein auffälliger Straftatbereich. Waffenverbotszone, wie in anderen Städten, seien im EN-Kreis derzeit kein Thema.