Hattingen. Ortsheimatpfleger Lars Friedrich verwundern kleine Steinchen auf den Beeten auf dem Platz am Bügeleisenhaus. Stadt arbeitet an Musterbeeten.

Schotter auf städtischen Beeten? Lars Friedrich, Ortsheimatpfleger Hattingen-Mitte und Inhaber von „Hattingen zu Fuss“, hat sich neulich erst einmal gewundert. Und gegrübelt, was es damit wohl auf sich hat angesichts der städtischen Offensive gegen Schottergärten.

Friedrich sagt: „Die Verwaltung wollte doch an fünf Orten in der Stadt Musterbeete anlegen, um Alternativen zu Schotterbeeten aufzuzeigen.“ Bereits 2022 hatte die Stadt dies angekündigt. „Was“, so Friedrich, „ist eigentlich daraus geworden?“ Die Pflanzbeete auf dem Platz vor dem Bügeleisenhaus seien von der Stadt mit Schotter aufgefüllt worden, moniert er.

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Kollegen vom Grünflächenamt hätten die Beete einmal überarbeitet, sagt Stadtsprecherin Jessica Krystek. „Sie haben die Beete gesäubert, neue Pflanzen gesetzt, unter anderem Stauden aus dem Bereich der Stadtmauer.“ Und sie haben Splittmulch aufgebracht. Die Stadt kümmere sich auch künftig um die Pflege.

Mustergärten und Pflanzbeete in Hattingen: So ist der Stand

Bei Splittmulch handelt es sich nicht um Schotter, weil anders als bei Schottergärten keine unterirdische Folie oder Plane verwendet wird. Im Splittmulch gedeihen Stauden gut. Vorteil dieser Pflanzen ist darüber hinaus, dass sie Feuchtigkeit speichern, die sie an heißen Tagen durch Verdunstung an die Luft abgeben. Somit sorgen sie für ein gutes Mikroklima, kühlen ihre Umgebung.

Inzwischen ist auch von dem Splittmulch nicht mehr so viel zu sehen, weil die Pflanzen gewachsen sind. Werden sie noch größer, wird der Splittmulch gar nicht mehr zu sehen sein.

So sehen die Pflanzbeete auf dem Platz am Bügeleisenhaus in Hattingen inzwischen aus.
So sehen die Pflanzbeete auf dem Platz am Bügeleisenhaus in Hattingen inzwischen aus. © WAZ | Liliane Zuuring

Zu den angekündigten Musterbeeten kann Stadtsprecherin Susanne Wegemann sagen, dass bereits im Frühjahr 2023 fünf Musterbeete angelegt worden sind - und zwar am Steinhagen neben dem Kühlhaus von Nieland, auf der Grünfläche mit Stadttor am Busbahnhof, am Alten Amtshaus in Welper, vor der Mauritiuskirche in Niederwenigern an der Essener Straße und vor dem Bürgerbüro an der Bahnhofstraße. „Die Beete liegen jeweils sonnig, halbschattig, schattig. Bei den verwendeten Pflanzen handelt es sich um insektenfreundliche Stauden mit langer Blütezeit. Sie sollen Beispiel dafür sein, wie man mit wenig Pflanzaufwand schöne, umweltfreundliche und ökologisch wertvolle Beete gestalten kann.“

Das schlechte Wetter in diesem Jahr hat den Beeten zugesetzt

Wegen des schlechten Wetters hätten die Beete in diesem Jahr allerdings „ein wenig gelitten. Eventuell muss an einigen Stellen noch nachgepflanzt werden“, so Susanne Wegemann.

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Außerdem sollen die Beete noch mit QR-Codes ausgestattet werden, die auf die städtische Homepage leiten, wo Tipps und Pflanzpläne sowie weitere Informationen hinterlegt sind. „Das ist im Moment in Arbeit und soll bis zum Herbst, wenn wieder Pflanzzeit ist, umgesetzt werden.“

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