Hattingen. Am Berufskolleg Hattingen gibt‘s ein neues Angebot: Social Media Management. Die ersten erfolgreichen Absolventen verraten, was zu erreichen ist.

Facebook, Instagram, YouTube und Co: Soziale Netzwerke spielen im Leben von immer mehr Menschen eine bedeutende Rolle. Dem trägt das Berufskolleg Hattingen mit einem nach eigenen Angaben bundesweit bislang einmaligen Angebot Rechnung.

Wie man auf Social-Media-Plattformen erfolgreich ist, das wissen Lara Hildebrandt (22), Luke Zimmermann (18) und Kamil Starosta (19) inzwischen genau. „Junior-Social-Media-Manager“ dürfen die drei sich nun nennen. Während ihres über zwei Schuljahre laufenden Zertifikatskursus „Social Media Management“ haben sie dabei gelernt, passgenaue Digital-Strategien zu entwickeln. „Influencer“, scherzen sie mit Blick auf die Kursinhalte, „wird man so aber nicht.“

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Vielmehr haben Kamil, Luke, Lara in insgesamt 160 Unterrichtstunden Nutzen und Gefahren von Sozial-Media-Kanälen analysiert und so einen wacheren Blick auch für die eigene Nutzung digitaler Medien erhalten. Sie haben Kriterien für einen erfolgreichen Digital-Auftritt und die Bedeutung der besonderen Ausrichtung auf Zielgruppen kennengelernt, können nun umgehen mit Canva und anderen Social-Media-Tools.

Luke Zimmermann, Lara Hildebrandt und Kamil Starosta (v. l.) sind Absolventen des Zertifikatskurses in „Social Media Management“ am Berufskolleg Hattingen. Rechts: ihre Lehrerin Eva Zander.
Luke Zimmermann, Lara Hildebrandt und Kamil Starosta (v. l.) sind Absolventen des Zertifikatskurses in „Social Media Management“ am Berufskolleg Hattingen. Rechts: ihre Lehrerin Eva Zander. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Eigene Social-Media-Strategien entwickelt - für die Schülerfirma „Printlab“

Und schließlich hat jede(r) von ihnen eine eigene Social-Media-Strategie entwickelt für die am Berufskolleg vor eineinhalb Jahren gegründete Schülerfirma „Printlab“. Nach individuellen Wünschen designt und bedruckt dieses schuleigene Unternehmen dabei Accessoires wie Schlüsselanhänger, Gläser, Tassen, T-Shirts.

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Auf verschiedenen digitalen Kanälen galt es für Kamil, Luke, Lara in ihren abschließenden Projektarbeiten, zeitgemäße Kaufakquise zu betreiben. Individuell; und angepasst an die jeweils von ihnen gewählte Zielgruppe.

Farbenfrohe Bilder und „Du“-Ansprache

Luke Zimmermann etwa hat in seiner Social-Media-Kampagne auf Instagram schwerpunktmäßig auf farbenfrohe Bilder von den bedruckten Utensilien gesetzt. „Ich wollte damit vor allem junge Leute ansprechen und diesen vermitteln: Hey, wir können alles drucken“, sagt der 18-Jährige. Auch Kamil Starosta hat, um potenzielle Kundinnen und Kunden auf „Printlab“ aufmerksam zu machen, auf Instagram gesetzt - mit stylischen Fotos und „Du“-Ansprache. Um die Bekanntheit von „Printlab“ deutlich zu erhöhen, fütterte er aber auch Facebook mit Fotos und Informationen von den Angeboten der Schülerfirma, denn: „Dort ist die Chance größer, auch Menschen mittleren Alters zu erreichen.“

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Lara Hildebrandt, die vor allem Frauen für die Angebote von „Printlab“ gewinnen wollte, setzte in ihrer Strategie unterdessen viel auf Wohlgefühl. So etwa begrüßte sie die Instagram-Follower der Schülerfirma täglich mit einem motivierenden Spruch wie diesem: „Jeder Morgen ist eine Chance, das Beste aus dir herauszuholen. Gib‘ nicht auf!“

Social-Media-Strategien werden für Unternehmen immer wichtiger

Initiiert und konzipiert hat den von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bochum anerkannten Zertifikatskursus, den am Ende insgesamt sechs Schülerinnen und Schüler bestanden haben, übrigens Eva Zander. Die 42-jährige Lehrerin am Berufskolleg Hattingen hat dabei im Auftrag der IHK auch die Prüfungen abgenommen. Auf digitalen Plattformen tauschten immer mehr Menschen Meinungen, Informationen und Inhalte miteinander aus. Sich auf diesen zu präsentieren, werde daher auch für Unternehmen zunehmend wichtiger, betont Eva Zander. „Und unser Berufskolleg trägt dem in der Ausbildung junger Menschen mit diesem Zertifikatskursus Rechnung.“