Hattingen. Die letzte Heilige Messe in der Kirche St. Engelbert in Hattingen-Niederbonsfeld wurde Sonntag (30.6.) gefeiert. Worte zum Abschied - und Fotos.
Gut besucht war die letzte Heilige Messe in der Kirche St. Engelbert in Hattingen-Niederbonsfeld am Sonntag (30.6.), die Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck mit der Gemeinde feierte. Bei manchen Anwesenden wurden Erinnerungen wach.
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Schon vor Beginn der Heiligen Messe tauschten sich Anwesende miteinander über ihre Verbindungen in und mit St. Engelbert aus. Über ihre Hochzeit in dieser katholischen Kirche, die eigene Kommunion und die ihrer Kinder. Und stellvertretend für so manchen Anwesenden raunte ein älterer Herr: „Dass dies heute der letzte Gottesdienst in meiner Kirche ist, das tut mir sehr, sehr weh.“
„Wir bitten Gott, dass er bei uns ist, wenn wir neue Wege gehen.“
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, der an diesem Tag die letzte Heilige Messe in der denkmalgeschützten Kirche in Niederbonsfeld feierte - unter Mitwirkung von Pfarrer Andreas Lamm und Pastor Marius Schmitz - habe für den Abschiedsschmerz der Gemeinde dabei tröstende Worte gefunden, sagt Marlies Meier, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Stadtpfarrei St. Peter und Paul. „Wenn etwas stirbt, dann wächst etwas Neues durch unseren Glauben an Jesus Christus und die Verbindung, die wir zu ihm haben“, habe der Ruhrbischof unter anderem gesagt.
Und Marlies Meier selbst sagte in meditativen Gedanken zum Abschied während eines musikalischen Beitrags von Moritz Unger, dem Kirchenmusiker der Pfarrei: „Wir bitten Gott, dass er bei uns ist, wenn wir neue Wege gehen.“
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Schließlich wurden die Kerzen im Altarraum gelöscht, der Altar entblößt, das Licht ausgemacht, die Marienfigur und das Evangeliar ins benachbarte Gemeindeheim gebracht. Das Allerheiligste von St. Engelbert wurde unterdessen in ein Auto getragen und mit diesem zur Kirche St. Mauritius gefahren; dort soll es nun einen Platz finden. Die nun außer Dienst gestellte katholische Kirche St. Engelbert wurde am Sonntag unterdessen geschlossen.
Ihr Verkauf und ihre Umnutzung sind im Zuge des Pfarrei-Entwicklungs-Prozesses bereits vor geraumer Zeit beschlossen worden. Die Stadtpfarrei muss im Zuge rückläufiger Kirchenmitglieder und Kirchensteuereinnahmen nämlich sparen - wie alle Pfarreien des Bistums Essen. Die Außerdienststellung einer Kirche erfolgt dabei häufig vor der Kirchenprofanierung (Kirchenentweihung). Das Bistum Essen, sagte erst vor wenigen Tagen Claudia Kock, Öffentlichkeitsreferentin für die Stadtpfarrei, sei nach einem ersten geplatzten Verkauf nun mit einem neuen Interessenten als Investor in Gesprächen.