Hattingen. Die Premiere ist ins Wasser gefallen. Dennoch soll das neue Stadtteilfest in Hattingen ausgebaut werden. Damit in Welper mal wieder was los ist.
Die Welperaner haben Nehmerqualitäten: Da organisieren Engagierte zum ersten Mal wieder ein nettes kleines Fest auf der Thingstraße, und zwischenzeitlich schüttet es wie aus Eimern. Wer aber glaubt, die Anwohner ließen sich die Geselligkeit vermiesen irrt. Das erste „Welper live“ war sicherlich nicht das letzte.
„In Welper ist ja schon länger nichts mehr los. Aber immer nur Jammern bringt ja nichts. Da haben wir gemeinsam überlegt, eine solche gesellige Möglichkeit der Begegnung zu organisieren“, erläutert Christoph Herzmann vom Löschzug Nord. Renate Linek von der „Weinhütte“ habe die Feuerwehr kontaktiert und vorgeschlagen, an frühere Zeiten mit viel Geselligkeit im Ortsteil Welper anzuknüpfen.
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Das ließ sich die Löschtruppe nicht zweimal sagen, und rasch waren in der Bäckerei Nieland, der Pott Bakery, dem Grillmeister „Nord-West-Smokers“ engagierte Mitstreiter gefunden. Der Kleine Bergmann“ war mit „Grillgewürzen aus dem Pott“ mit von der Partie. Und für die Kleinen gab es eine tolle Kinder-Schmink-Aktion von Ilka und Moni.
Die live-Band „Good old Friends“ spielte, vom zeitweilig heftigen Regen gänzlich unbeeindruckt, „Singing in the Rain“, einige Stände hatten die Liegestühle mit dem Aufdruck „Nett hier“ aufgestellt. An langen Biertischen saßen zahlreiche Gäste in bunten Wind- oder Regenjacken, und als es richtig heftig schüttete, spannten die Gäste zahllose Schirme auf, die wie ein riesiges Zelt gegen den Regen schützte. Hernach holte ein Gast einen Gummiflitsch aus der Tasche, zog gekonnt die Nässe von Tischen und Bänken, und ruckzuck waren die Gäste, die sich kurzfristig unter dem Vordach der Sparkasse oder in Eingängen anliegender Häuser untergestellt hatten, wieder auf ihren Plätzen.
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Auch Rainer Sommer, ein gebürtiger Welperaner, war zu „Welper live!“ gekommen. Seine Partnerin Brigitte Goritz war auch der Meinung, dass die tolle Initiative zur festen Einrichtung in Welper werden solle. Sie habe viel über Welper gelernt, erläutert sie. So habe der Architekt der zauberhaften Siedlung Margarethenhöhe in Essen Georg Metzendorf, auch in Hattingen gewirkt. Allerdings hätten die Häuser hier nicht unter Denkmalschutz gestanden und seinen umgebaut worden.
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Diese Überlegungen stellte Brigitte Goritz vor dem Hintergrund einer tollen Idee der Interessengemeinschaft Welper (IGW) an: Martina Kamp Mitglied der Interessengemeinschaft hatte eine Box aufgestellt und Karten vorbereitet, auf denen die Gäste ihre Namensvorschläge für den Marktplatz notieren konnten. „Die Vorschläge wollen wir den später dem Stadtrat übergeben. Dann bekommt dieser Platz vielleicht auch einen Namen“, so der Plan von Kamp.
„Ein kleines Straßenfest im Frühjahr und im Herbst … das ist etwas, worüber wir nach dieser Premiere jetzt nachdenken!““
Uschi Paddags gehörte zu den Unverdrossenen, die sich aus dem Regen nichts machen. Sie hatte sich schöne Ausgehkleidung angezogen, trug einen auffallenden grünen Blazer zur weißen Hose. Ein wenig Make-up, etwas Schmuck – so saß sie unter einem riesigen Regenschirm. „Ich finde es toll, dass hier so etwas organisiert wird. Dass sollte es regelmäßig geben. Ich ist ja so wenig los“, urteilte die Seniorin.
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Organisatorin Renate Linek im knallgelben „Friesennerz“ jedenfalls freute sich sichtlich darüber, dass die Initiative bei den Welperanern so gut ankam. Die Veranstalter denken sogar darüber nach, zweimal im Jahr eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. „Vielleicht überlegt man sich noch mal ein anderes Motto, aber ein kleines Straßenfest im Frühjahr und im Herbst … das ist etwas, worüber wir nach dieser Premiere jetzt nachdenken!“