Hattingen. Wer in Hattingen ein Auto kaufen will, konnte sich beim Fest der Autoparty einen Überblick verschaffen. Dabei wurden die Trends schnell klar.
Welche Autos gibt es in Hattingen und was ist derzeit besonders gefragt? Antworten auf diese Fragen gab es beim Fest der Autoparty, dieses Mal erneut auf dem Rathausplatz. Dort gaen zahlreiche Fahrzeughändler, Aufbereiter, Werkstätten und Fahrzeugbauer einen Überblick über Hattingens Automarkt.
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Der Verein „Autoparty“ hat seit Anfang des Jahres einen neuen Vorstand. Mit Jonathan Verhaege an der Spitze und Holger Westphal als Stellvertreter setzt die engagierte Truppe die lange Tradition einer kleinen Fachmesse fort, auf der sich die Aussteller untereinander ebenso Zeit für Gespräche und Kontakte nehmen, wie für ihre potentielle Kundschaft. Ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Bühnenshow lässt das Fest der Autoparty zu einem Familienfest werden.
„Das ist mega! Wir haben zuhause auch einen Fahrsimulator in der Playstation, aber das kann man gar nicht miteinander vergleichen!““
Frederick Bachon hielt das kleine Sportlenkrad fest umklammert, den Blick hochkonzentriert auf die virtuelle Straße gerichtet. Die Stoßdämpfer im Sportsitz vibrierten wild, stramme Gurte drückten den 15-Jährigen in die Sitzschale: „Das ist mega! Wir haben zuhause auch einen Fahrsimulator in der Playstation, aber das kann man gar nicht miteinander vergleichen!“ war der junge Mann noch ganz benommen von seinen Empfindungen im Rennsimulator. Er sei tatsächlich rennbegeistert: „Noch fahre ich nicht …“, erläuterte er mit einem Seitenblick auf seine Mutter.
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Zahlreiche Gäste schlenderten zwischen den Karossen hindurch. Hier ein Blick durchs getönte Fenster, dort die Bitte ans Fachpersonal, einmal die Heckklappe zu öffnen, um sich einen Überblick über die Größe des Kofferraumes zu verschaffen. Zu ihnen gehörten auch Uwe und Ulrike Hibisch: „Gerade suchen wir kein Auto, aber man muss ja im Thema bleiben. Irgendwann wird das wieder nötig sein“. Konsens herrscht bei der Farbe ihrer Autos, die Marke ist verhandelbar: „Rot geht gar nicht“, ist die Ansage von Uwe Hibisch. Klassische Farben etwa Weiß, Grau oder Schwarz hätten sie immer gekauft.
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Damit liegen sie bei den Autokäufern voll im Trend. „Bunte Farben suchen sich unsere Kunden eigentlich nicht aus. Eher wählen sie unter den zahlreichen Grautönen“, erläutern die jungen Verkaufsberater einer deutschen Traditionsmarke, Lena Hendricks und Christian Ferreira. Auch Mattlackierungen sei von Seiten der Kundschaft nicht gewünscht.
Soundpaket und App-Connect müssen sein
Darüber hinaus sind die Anforderungen der Hibischs nicht ganz einfach: „Auf keinen Fall ein Geländewagen aber auch keinen Roadster. Eine Mischung aus sportlichem Fahrzeug, das aber auch alltagstauglich ist. Zwei Koffer sollte da hinten schon reinpassen“, erläutert Uwe Hibisch. Ausstattungsmäßig reiche dann schon ein guter Standard, so der Hattinger. Das sei bei jungen Leute oftmals anders, so die Erfahrung von Beraterin Lena Hendricks: „Gerade die Jüngeren legen Wert auf ein leistungsfähiges Soundpaket, wollen ein App-Connect-System, mit dem sie ihr Handy verbinden und die darauf befindlichen Apps auch auf dem Display im Cockpit darstellen können.
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Unverbindlich mal zu schauen, nicht von verkaufsorientierten Verkäufern umgeben zu sein und Vergleichsmöglichkeiten verschiedener Marken zu haben, das ist es, was die Besucher der Autoparty an dieser Veranstaltung schätzen.
Kleinere SUV (Sport Utility Vehicel), so genannte Geländelimousinen oder Stadtgeländewagen liegen auch nach der Erfahrung von Verkaufsberaterin Nadine Achenbach ungebrochen im Trend: „Die Kunden schätzen besonders den hohen Einstieg und die bessere Übersicht, die ein SUV bietet. Es geht gar nicht darum, protzige Autos zu fahren.“ Eine sportliche Aufmachung, gedeckte Farben und ein mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Interieur mit stylischen LED-Bändern und passenden feinen roten Kedern an den Polstern begeisterten die Kunden.
„Der E-Auto-Markt ist eingebrochen.““
Einig sind sich die Verkäuferinnen und Verkäufer bei inländischen Marken und Importfahrzeugen gleichermaßen: „Der E-Auto-Markt ist eingebrochen. Die Ladesäuleninfrastruktur ist schlecht und die Förderung wurde gestrichen“, begründen Nadine Achenbach und Christian Ferreira die Renaissance des Verbrenners. Auch der Neuwagen-Markt tue sich aktuell schwer, dafür boome der Gebrauchtwagenbereich.
Zwei Branchen erleben derzeit Hochkonjunktur: Dachzelte und der Spezialfahrzeugbau. „Bei den Dachzelten ist den Kunden wichtig, dass man sie binnen weniger Minuten kinderleicht aufbauen kann“, erläutert Sascha Hensen einen Trend, der mit komplettem Einbau für etwa 3500 Euro zu haben ist.
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Und wer aufgrund von Einschränkungen auf einen Rollstuhl angewiesen ist, für den baut der Spezialfahrzeugbau die tollsten Möglichkeiten: Der Rollstuhl kann hinter dem Steuer platziert werden, er kann mit dem mobilen Sitz des Beifahrers vertauscht werden, und das Zusammenfalten und Einholen des Rollstuhls hinter dem Fahrersitz geht vollautomatisch. Alltagstauglich nicht nur für Menschen mit Behinderung: Lukas Derkum demonstriert, wie ein kleiner Kran im Kofferraum Alltagslasten – etwa Getränkekästen, Einkäufe oder Gepäck - automatisch in den Kofferraum hebt.