Hattingen. Richtiger DJ, aber falscher Platz? DJ Quicksilver sorgt beim Altstadtfest für einen proppenvollen Untermarkt. Elektro-Musik zieht in Hattingen.
Kein Durchkommen auf dem Untermarkt: zahlreiche Besucherinnen und Besucher lassen sich von Berühmtheit DJ Quicksilver von Bänken und Stühlen holen. Der Lokalmatador begeistert - nicht nur mit eigenen Hits. Kritik gibt es aber am Veranstalter.
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Schon zum zweiten Mal legt der 59-Jährige am Samstagabend auf dem Hattinger Altstadtfest auf. Und trotz Champions League Finale und starker Konkurrenz auf den benachbarten Altstadtfest-Bühnen füllt er den Untermarkt, dass kein Durchkommen mehr ist.
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Schon auf einige Meter Entfernung spürt man den Bass in den Füßen - dann das Dröhnen in den Ohren. Auf dem Untermarkt angekommen, blickt man auf eine Menschenmenge. Viele von ihnen stehen grölend, die Arme in der Luft herum wirbelnd, auf Stühlen und Bänken. Zwischendurch lässt sich auch mal ein Borussia-Dortmund-Schal in der Luft erblicken. Es erklingen Songs wie „I like to move it“ von Reel 2 Reel, Scooter und natürlich die größten Hits des Hattinger DJs und Weltstars selbst.
Generation Quicksilver
„Das ist schon ‘ne Ehre, also ‘ne richtige Nummer - den kennt ja jeder“, meint Petra Kempe (57). Und damit spricht sie nicht nur für eine ganze Generation. Sogar eine Rettungssanitäterin filmt mit ihrem Handy und ist begeistert von der elektronischen Musik, die zum Tanzen anregt. Während der DJ die Leute animiert, ihre Hände in die Luft zu werfen, filmt Kirsten Düpre (41) eine Version von „Hyper, Hyper“ von Scooter – aber nicht, weil sie das selbst so gut findet. „Mein Freund steht total auf Scooter“, sagt sie und lacht. „Wir sind zwar Kinder der 90er, aber mussten gerade auch nochmal googeln, was er so für Lieder gemacht hat“, sagt Begleitung Sarah Szymanski (34). Begeistert sind die Beiden jedoch allemal.
„Döp, döp, döp, dö, dö, döp, döp, döp., dö, döp, döp, döp, dö, dö döp, döp, döp.““
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Leon (25), Kevin (30) und Matthias (33) sehen das genauso – „ja voll gut“, sagt Kevin. Zwischendurch hört man, je nach Beliebtheit des Songs, der gerade aufgelegt wird, immer wieder lautes Gegröle und Mitgerufe – „döp, döp, döp, dö, dö, döp, döp, döp., dö, döp, döp, döp, dö, dö döp, döp, döp“. „Ja der spielt halt Musik aus seiner Zeit ‘ne. Und das Konzept funktioniert“, meint Leon, „wenn man das genauso, mit ‘nem jüngeren DJ auf’m Kirchplatz machen würde, dann wär‘ der auch voll“. Nele Renzmann (15) ist jedoch der Meinung, „den gibt’s schon richtig lange, aber der ist immer noch richtig gut“.
Richtiger DJ, falscher Platz?
„Der DJ ist super, aber ich finde, die haben einfach den falschen Platz ausgewählt“, sagt Philip Dew (32), „hätte man die Bühne gedreht, hätte man viel mehr Leute beschallen können oder auf den Kirchplatz gehen sollen“, glaubt er. „Die Leute sind auch total aggressiv da drinnen, man kommt da gar nicht durch“, sagt Emily Baltes (20). „Ja, wir haben bestimmt zehn Minuten dadurch gebraucht und ich hab direkt ‘nen Ellenbogen abgekriegt“, sagt auch Dew.
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„Die erste Stunde waren wir da, da war es auf jeden Fall richtig gut“, meint Michael Pütter. „So elektronische Musik höre ich jetzt eigentlich so nicht, aber hier 80er, 90er ist ja super, wir hatten total Spaß“, sagt Angela Pütter.
DJ Quicksilver hat also abgeliefert und für die Location vielleicht sogar zu viele Leute begeistert.