Hattingen. Der Verkauf der Kirche St. Engelbert an einen Investor ist jüngst geplatzt. Hat Hattingens Stadtpfarrei schon einen neuen Käufer gefunden?
Nach dem geplatzten Verkauf der denkmalgeschützten Kirche St. Engelbert in Niederbonsfeld an den Wuppertaler Dominic Scholzen ist Hattingens Stadtpfarrei St. Peter und Paul auf der Suche nach Alternativen. Das ist der Stand der Dinge.
Geplatzer Verkauf: Mehr als überraschend für Verantwortliche der Stadtpfarrei
Wie berichtet, hatte der 31-jährige Investor Scholzen, der zunächst die Kirche St. Engelbert und das angrenzende Pfarrhaus hatte kaufen wollen, sein Angebot Ende März zurückgezogen - mehr als überraschend für die Verantwortlichen auf Seiten der Stadtpfarrei. „Angesichts des bereits fortgeschrittenen Stands der Planung haben wir mit diesem Verlauf nicht rechnen können“, kommentierte Pfarrer Andreas Lamm den geplatzten Deal.
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Investor hatte angekündigt, aus Kirche Wohnimmobilie zur Eigennutzung zu machen
Scholzen hatte zunächst angekündigt, aus der Kirche St. Engelbert eine Wohnimmobilie zur Eigennutzung machen zu wollen - unter Berücksichtigung der Auflagen des Denkmalschutzes: Die ehemalige Bücherei im angrenzenden Pfarrhaus hatte er zudem zu einer Anliegerwohnung ausbauen und vermieten wollen.
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Aktuell nun, teilte Lamm auf WAZ-Nachfrage mit, sei der Kirchenvorstand dabei, mit drei möglichen Investoren Gespräche zu führen. Neben einem Orgelbauer als Investor, der in der Kirche ein Orgelmuseum einrichten möchte, hätten die anderen Investoren Pläne zur Nutzung der Kirche St. Engelbert als Verkaufsraum oder als Büroräumlichkeiten. Weitere Details wollte der Geistliche zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen. Lamm betonte aber, dass alle drei Investoren die Besonderheit der Immobilie im Blick hätten, auch garantierten alle drei, dass die Mieter des Pfarrhauses weiter dort wohnen bleiben könnten.
Kirche St. Engelbert wird am 30.Juni außer Dienst gestellt - oder profaniert
Wie geht es nun weiter mit der Kirche? Auf der Internetseite der Pfarrei steht dazu Folgendes: „Der Termin für den Gottesdienst zur Profanierung von St. Engelbert mit Bischof Overbeck steht bereits fest: Es ist der 30. Juni, 11.30 Uhr.“ Alternativ, sollte bis dahin noch kein Investor gefunden sein, wäre auch eine Außerdienststellung möglich. „Denn sobald die Profanierung erfolgt ist, müsste für die Kirche wie für ein normales Gebäude Grundsteuer gezahlt werden“, heißt es aus dem Gemeindekreis.
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Die Außerdienststellung einer Kirche erfolgt häufig vor der Kirchenprofanierung (Kirchenentweihung). Sie ist als tatsächlicher Akt der Pfarrei zumeist im Rahmen einer letzten Messe anders als die Profanierung aber ohne kirchenrechtliche Bedeutung.