Hattingen. Jürgen Krunke aus Holthausen hat seit Wochen kein Telefon und kein WLAN. Ein größerer Schaden bei der Telekom in Hattingen betrifft auch andere.

Zu Hause telefonieren, Mails verschicken, im Internet surfen? Ist für Jürgen Krunke aktuell unmöglich. Bereits seit dem 4. Januar ist der Hattinger ohne Telefonanschluss und WLAN. Und nachdem die Telekom entgegen ihrer Versprechen den Schaden bislang immer noch nicht repariert hat, ist Jürgen Krunke allmählich verzweifelt.

„In Sachen Telekommunikation geht momentan bei mir zu Hause nichts“

„In Sachen Telekommunikation geht momentan bei mir zu Hause nichts“, sagt der Maler und Lackierer. Weder könne er von daheim Geschäftsgespräche führen, noch sonstige telekommunikative Dinge tätigen. „Und sollte es bei uns zu Hause mal brennen, dann muss ich wohl vorm Haus trommeln und hoffen, dass die Feuerwehr das auch hört.“ Denn der Mobilfunk-Empfang in seinem Wohngebiet in Holthausen „Auf der Höhe“ funktioniert, so Krunke, seit eh und je ohnehin „so gut wie nirgends“.

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Mindestens sechs weitere Nachbarn, so Krunke, seien von dem Ausfall von Telefon und WLAN betroffen, bei seiner 93-jährigen Tante im Hammertal funktioniere die Telefonverbindung sogar schon seit Monaten nicht. „Der hat die Telekom dann als Übergangslösung ein Handy zugeschickt - aber damit kann die alte Dame gar nicht umgehen.“

Telekom nennt als Ursache Hauptkabelstörung in Hattingen

Die Telekom teilt auf WAZ-Anfrage unterdessen ausschweifend mit, warum sie den Schaden bislang nicht beheben konnte. Jürgen Krunke sei „von einer Hauptkabelstörung in Hattingen betroffen“, schreibt Unternehmenssprecherin Karina Unruh. Diese sei „auf mehrere Wasserschäden im Erdkabel zurückzuführen“.

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Die Kabeltrasse verlaufe dabei entlang der Kreisstraße, laut Genehmigung von Straßen NRW könne die Telekom ihre Reparaturen im Rahmen einer sogenannten Wanderbaustelle durchführen. „Die Behebung der Schäden erfolgt unter schwierigen vorherrschenden Bodenverhältnissen (nasser Boden nach Starkregen, Hochwasser, Schneeschmelze). Jeder einzelne Kabelfehler muss eingemessen, mittels Tiefbau einzeln freigelegt und repariert werden. Der Boden ist jedoch so nass, dass jede neu geöffnete Baugrube schneller mit Wasser vollläuft, als Pumpen das Grubenwasser abpumpen können. Der ganze Untergrund ist so schlammig, dass unsere schwere Technik und Fahrzeuge Gefahr laufen, einzusinken oder drohen, mit den Insassen umzukippen“, so die Unternehmenssprecherin. Aber: Die Reparaturarbeiten vor Ort starteten nun voraussichtlich in dieser Woche.

Telekom bietet Ersatzlösungen für die Dauer des Festnetzausfalls an

Betroffenen Kunden, die der Telekom ihre Störung melden, erläutert Unruh schließlich, biete das Unternehmen verschiedene Ersatzlösungen für die Dauer des Festnetzausfalls an - „zum Beispiel eine kostenfreie Anrufweiterschaltung auf ein Mobilfunkgerät, das Aufbuchen von Datenvolumen oder auch ein Notfallhandy“.

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