Hattingen. Professor Juris Meier, Chefarzt des Diabetes-Zentrums Bochum / Hattingen, wechselt zu Augusta. Was das für die Klinik Blankenstein bedeutet.
Juris Meier wechselt die Seiten. Der Diabetes-Spezialist und bisherige Chefarzt des Diabetes-Zentrums Bochum / Hattingen hat das Katholische Klinikum Bochum und damit auch die Klinik Blankenstein verlassen und seinen Dienst bei den Augusta-Kliniken, ebenfalls in Bochum, angetreten. Der Professor ist dort Chefarzt der Klinik für Innere Medizin geworden. Ein Aufstieg – schließlich ist die Diabetologie eine von mehreren Disziplinen der Inneren Medizin.
Mit Juris Meier gewinne man „einen weiteren medizinischen Experten mit besonderer Spezialisierung im Bereich der Diabetologie“, freut sich der neue Arbeitgeber – man wünsche dem Chefarzt „in seiner neuen Funktion alles Gute“, verabschiedet sich der alte. Darüber hinaus wird der Seitenwechsel innerhalb einer Stadt offiziell nicht kommentiert. Für Hattingen ist die Personalie hochspannend.
Schwerpunkt „Chronische Krankheiten“
2017 ist die Klinik Blankenstein zum Diabetes-Zentrum Bochum / Hattingen geworden. Sie hat ihren Schwerpunkt „Chronische Krankheiten“ ausgebaut und ihren Stellenwert als Spezialkrankenhaus gefestigt. Natur- und Schmerztherapie waren schon Aushängeschilder des Hattinger Tochter-Hauses des Katholischen Klinikums, als es noch Akutkrankenhaus war.
Als dies und später auch die Kardiologie wegfiel, markierten Rheumatologie und schließlich auch die Diabetologie den neuen Stellenwert als Spezialklinik. Mit 31 Betten wurde die Diabetologie in Hattingen breiter aufgestellt als im Mutterhaus in Bochum, wo die Disziplin im St.-Josef-Hospital über 20 Betten verfügte.
Immer wieder in der Focus-Rangliste
Eng verbunden war die Profilschärfung der Klinik Blankenstein mit dem Namen Juris Meier. Der renommierte Diabetologe ist Träger vieler Auszeichnungen und Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien. Sein Name taucht immer wieder in der Focus-Rangliste der besten deutschen Ärzte auf.
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Seine Zusage, auch in Hattingen präsent zu sein, hat der 45-Jährige stets eingehalten. Mehrfach war er Referent beim Altstadtgespräch, dem Medizinforum des Netzwerks „Med in Hattingen“ und der WAZ-Lokalredaktion.
Nachfolger bereits gefunden
„Der Personalwechsel wird an den Strukturen unserer Kliniken nichts ändern“, sagt Jürgen Frech auf Anfrage der WAZ. Der Leiter der Unternehmenskommunikation des Katholischen Klinikums betont, dass die Klinik Blankenstein Spezial-Krankenhaus mit Blick auf Diabetes bleibe.
Herzinfarkt und Schlaganfall drohen
Diabetes ist eine Volkskrankheit und breitet sich rasch aus. In Bochum nutzt die Diabetologie die Nähe der Kardiologen, Gefäßchirurgen und Orthopäden im St.-Josef-Hospital, um vor allem Patienten mit schweren Folgeerkrankungen der Diabetes zu behandeln. Das Leiden kann zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Erblindung, Nierenversagen und der Amputation von Zehen und Füßen führen.In Blankenstein geht es um die Prävention, weil man auf bereits etablierte Konzepte von Bewegungstherapie, Physiotherapie und Ernährungsmedizin zurückgreifen kann. Hier wird Menschen mit Diabetes Typ II, die schlecht auf Insulin ansprechen, geholfen.
Ein Nachfolger für Prof. Meier sei bereits gefunden. „Es wird ein ebenfalls sehr renommierter Mediziner kommen. Wir können den Namen noch nicht nennen, weil das Datum des Dienstantritts noch nicht feststeht.“
Auch das Evangelische Krankenhaus in Hattingen ist von Meiers Wechsel betroffen. Die Tochter der Augusta-Kliniken arbeitet mit den Kollegen in Bochum eng zusammen. „Die Arbeit von Prof. Andreas Tromm, Chefarzt der Inneren Klinik am EvK, bleibt vom Wechsel in Bochum unberührt“, sagt Augusta-Sprecherin Maren Middeldorf. „Im Bereich Diabetes wird sich Juris Meier in Hattingen aber sicherlich zeigen.“
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