Hattingen. Seit Wochen ist der Aufzug in einem Haus der LEG am Eichenweg in Hattingen kaputt. Die Mieter sind sauer und beklagen noch mehr Probleme.

Die Bewohner des Hauses am Eichenweg 9 in Hattingen sind sauer. Seit mehreren Wochen funktioniert der Aufzug in dem achtstöckigen Mehrparteienhaus nicht. Und es ist nicht das erste Mal, dass die Mieter Ärger mit ihrem Vermieter, der LEG, anmahnen.

„Erst wollte ich gar nichts machen“, sagt Erna-Maria Müller. Denn sie wohnt in der ersten Etage und kann ohne Probleme die Treppe nehmen. „Aber die Nachbarin im siebten Stock hat drei Kinder und muss seit Wochen die Treppe hoch laufen.“ Deshalb ist die Mieterin aus dem ersten Stock nun doch aktiv geworden und hat sich nicht nur an die LEG, sondern auch hilfesuchend an die WAZ gewandt.

Aufzug fällt mehrere Wochen aus

Die LEG habe erklärt, dass fehlende Ersatzteile die Reparatur verzögerten und diese nun am Mittwoch, 14. April, erfolgen solle, sagt Erna-Maria Müller. Das bestätigt auch das Unternehmen: „Am 23. März haben wir die Meldung der Wartungsfirma erhalten, dass der Aufzug außer Betrieb gesetzt werden musste, da die Kabinenbeleuchtung mutwillig zerstört worden war“, erläutert Unternehmenssprecher Mischa Lenz. „Die nötigen Ersatzteile haben wir sofort bestellt. Da der Vorgang sich über die Ostertage erstreckte, dauerte die Lieferung länger als geplant.“ Die Reparatur sei nun aber für den besagten Mittwoch geplant.

Erna-Maria Müller ist trotzdem verärgert. „Selbst wenn der Aufzug jetzt repariert wird – das kann man doch nicht wochenlang so lassen“, findet sie. Schließlich mussten die Anwohner auch mit beispielsweise schweren Einkaufstaschen wochenlang die Treppen nehmen – vor allem für die Mieter in den oberen Stockwerken eine enorme Anstrengung. „Hier wohnt auch eine Schwerbeschädigte, die konnte gar nicht raus.“

Mieter an der Eichenstraße bemängeln die Gesamtsituation

„Sonst bieten wir unseren Mietern in derartigen Situationen einen vor Ort eingerichteten kostenlosen Trage- und Einkaufsservice an, um sie in der Übergangszeit bis zur Reparatur zu entlasten“, bedauert Unternehmenssprecher Lenz. Dies sei jedoch wegen Corona nicht möglich gewesen. Allerdings hätten die Mieter den Transportservice telefonisch anfordern können, worüber sie per Aushang informiert worden seien. Zudem verspricht das Unternehmen: „Wir werden bei jedem Mietverhältnis im Einzelfall anhand der Beeinträchtigungen prüfen, ob wir im Rahmen einer Mietgutschrift die entstandenen Unannehmlichkeiten entschädigen können.“

Die Mieter am Eichenweg beklagen jedoch die Gesamtsituation. „Hier liegt einfach so viel im Argen“, seufzt Erna-Maria Müller. Einmal habe sie drei Wochen auf einen Schlüsseldienst warten müssen, im vergangenen Jahr habe es für mehrere Wochen im ganzen Haus kein warmes Wasser gegeben. Auch fehle eine Entsorgungsmöglichkeit für Biomüll, sodass es nun Probleme mit Ratten gebe.

LEG-Mieter sind verärgert: „Uns fehlt ein Hausmeister“

„Die unsachgemäße Entsorgung von Müll kommt leider immer wieder vor – so auch in diesem Fall“, heißt es dazu von der LEG. Generell würden alle Mieter zum Thema Müll sensibilisiert, so der Unternehmenssprecher, er verweist jedoch auch auf die Eigenverantwortlichkeit der Hausgemeinschaft. Dennoch wolle die LEG „die Situation vor Ort prüfen und im Rahmen unserer Möglichkeiten optimieren sowie die Mieterinnen und Mieter erneut mit einem Anschreiben informieren.“

Zudem seien für alle LEG-Quartiere „regelmäßig Objektbetreuer im Einsatz, die sich um die Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit kümmern“, so der Sprecher weiter. Für das gesamte Kleinreparaturmanagement gebe es ein eigenes Unternehmen. Die Meldung von Schadensfällen seien über eine Reparatur-Hotline, seit 2018 auch über ein Online-Portal bzw. eine App möglich.

Doch gerade letzteres stört Erna-Maria Müller und ihre Nachbarn vom Eichenweg 9. Bei jedem Problem müssten sie aktiv werden, Bilder machen, Schadensberichte schreiben. Sie findet: „Uns fehlt hier im Wohngebiet einfach ein Hausmeister.“