Gladbeck. Zur Stärkung der Innenstadt soll Gladbeck einen Citymanager bekommen. Dazu muss Fördergeld vom Bund fließen. Das steht alles auf der To-do-Liste.
Innenstädte zukunftsfähig aufzustellen, das ist eine schwierige und facettenreiche Aufgabe. Corona hat die Situation vor allem für den Einzelhandel noch einmal verkompliziert. Das ist in Gladbeck nicht anders als in anderen kommunalen Zentren auch. Unabhängig von der Pandemie ändern sich die gesellschaftlichen Vorstellungen und Ansprüche der Menschen im Hinblick auf die Angebote, die den Kern einer Stadt attraktiv machen. In Gladbeck gibt es schon einen Plan, wie man da vorgehen will.
Citymanager soll Erneuerungsprozesse für Gladbecks Innenstadt anstoßen
Eine Citymanagerin, oder ein -manager, soll deshalb künftig alle Fäden in der Hand halten. Die Aufgabe: Erneuerungsprozesse für die Innenstadt anzustoßen und zu begleiten. Wichtig dafür ist es unter anderem auch, eng mit allen Akteuren – Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Einzelhandelsverband und Werbegemeinschaft – zusammenzuarbeiten. Dana Zocher von der städtischen Wirtschaftsförderung stellte das neue Aufgabenfeld und auch dessen mögliche Finanzierung im Wirtschaftsförderungsausschuss vor.
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Ermöglicht wird das Ganze durch Gladbecks Teilnahme am Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Bis Ende Februar muss sich die Stadtverwaltung nun mit einem Antrag um entsprechende Fördermittel dafür bewerben. Stimmt der Bund zu, könnten bis 2025 insgesamt 450.000 Euro an Fördergeldern nach Gladbeck fließen – zur Etablierung eines Citymanagements sowie zur Erarbeitung eines Innenstadtkonzeptes. Der Eigenanteil der Stadt würde bei 50.000 Euro liegen.
Von Gladbecks Politik gab es Zustimmung für das Citymanagement
Im Ausschuss gab es auf jeden Fall schon einmal breite Zustimmung zum geplanten Citymanagement. Neben der Unterstützung aller Innenstadt-Akteure nannte Dana Zocher noch weitere Aufgabenfelder. So soll auch der Wochenmarkt in den Zuständigkeitsbereich fallen. „Der Markt“, so Zocher, „ist verbesserungsfähig.“ Es gehe nicht nur darum, weitere Händler nach Gladbeck zu holen. Darüber hinaus solle das Marktgeschehen durch neue Angebote und Aktivitäten attraktiver werden.
Nach Corona, wenn dann wieder größere Veranstaltungen möglich sind, soll der Citymanager federführend auch diese organisieren, gemeinsam mit Einzelhandel, Stadt und Werbegemeinschaft. Die Organisation von Stadtfesten sei bislang oft an Agenturen vergeben worden. Davon will man jetzt weg, wie auch Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer verdeutlichte. Für den Posten des Citymanagement habe man deshalb jetzt jemanden vor Augen, der nicht von außen für ein Event in die Stadt geholt wird. Gewünscht sei vielmehr jemand, der aus Gladbeck kommt und die Strukturen kennt. Jemand mit lokaler Kompetenz eben.
Stadtbaurat: In einigen Bereichen müssen wir noch besser werden
Los geht es mit der Vernetzung mit allen Akteuren
Was Citymanagement und Innenstadtkonzept angeht, sieht die Stadtverwaltung einen erhöhten Handlungsbedarf, da kein aktuelles Konzept vorliegt und die vorhandenen Kennzahlen und Daten auf veralteten Analysen beruhen. Das jüngste Einzelhandelskonzept stamm aus dem Jahr 2013, die IHK-Fortschreibung aus dem Jahr 2015.Um effizient und nachhaltig arbeiten zu können, soll das Citymanagement über die gesamte Förderdauer von knapp vier Jahren installiert werden, heißt es in der Vorlage für den Wirtschaftsförderungsausschuss. In der ersten Phase geht es um die Vernetzung mit den Innenstadt-Akteuren sowie den beteiligten städtischen Ämtern.Zudem sollen die Mitarbeit am Innenstadtkonzept sowie das Innenstadtmonitoring besondere Berücksichtigung finden, außerdem geht es um die Unterstützung laufender Projekte und Aktionen unterstützt werden. In Phase zwei und drei geht es dann ums Finden und Umsetzen von Projektideen.
Es sei sinnvoll, das Citymanagement in eine Hand zu legen, erklärte Michael Tack. Von der FDP gab es also breite Zustimmung zu den Plänen. Und auch Dirk Schnieder (CDU) lobte das Vorhaben: „Das tut der Innenstadt mit Sicherheit gut.“ Man habe zwar in der Innenstadt schon einiges erreicht, so der Stadtbaurat. „Allerdings müssen wir in einigen Bereichen noch besser werden.“ Deshalb sei die Etablierung eines solchen Managements von der Hebelwirkung her „absolut sinnvoll“. Auch die Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media sowie das Erarbeiten innovativer Veranstaltungskonzepte sollen zu den Aufgaben zählen.
Mit den Fördergeldern, sollten sie dann fließen, kann allerdings keine neue Planstelle bei der Stadt geschaffen werden. Das lassen die Richtlinien nicht zu, so Kreuzer. Vielmehr soll der neue Innenstadtmanager auf Honorarbasis arbeiten.
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