Gladbeck. Im Kreis Recklinghausen, so auch in Gladbeck, ist die Zahl der Medikamente gegen Atemwegserkrankungen bei Kindern gesunken. Grund: Corona-Regeln.

Die Corona-Pandemie lässt die Verordnungszahlen von Arzneimitteln bei Kindern und Jugendlichen sinken: Medikamente gegen Atemwegserkrankungen und Bronchitis sind mit insgesamt 30.497 Packungen in 2020 zwar nach wie vor die am häufigsten verordneten Arzneimittel für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren im Kreis Recklinghausen, allerdings gingen die Verordnungszahlen 2020 im ersten Jahr der Pandemie im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie um 28,2 Prozent zurück. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest.

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„Die sinkenden Verordnungszahlen führen wir vor allem auf die Corona-Pandemie zurück. Die Anwendung der Hygieneregeln und die Kita- und Schulschließungen haben mit dazu beigetragen, dass insbesondere die Infektionskrankheiten deutlich zurückgegangen sind und damit auch die einhergehenden Verordnungen von Medikamenten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Auch bei Antibiotika verzeichnet die Krankenkasse einen Rückgang

Ähnlich war die Entwicklung bei Schmerz- und fiebersenkenden Mitteln mit 21.554 Packungen und Antibiotika mit 7981 Packungen in 2020, die auf den weiteren Plätzen folgten. Hier lag der Rückgang bei 24,7 Prozent, bei Antibiotika sogar bei 39,7 Prozent. „Es ist erfreulich, dass besonders die Antibiotika zurückhaltender eingesetzt werden. Denn damit Antibiotika als lebenswichtige Medikamente auch in Zukunft noch wirksam bleiben, ist es wichtig, dass sie sinnvoll eingesetzt werden“, sagt Kock.

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Viele Betroffene wüssten nicht, dass Antibiotika nur in den seltensten Fällen gegen Erkältungskrankheiten helfen. „Wenn der Hals kratzt, die Nase läuft und leichtes Fieber im Anmarsch ist, sind meist Viren die Ursache. Antibiotika hingegen wirken nur gegen bakterielle Infektionen und sind völlig unwirksam, wenn die Erkältung durch Viren ausgelöst wurde“, so Kock.