Gladbeck..
Der WAZ wurde anonym ein Foto zugeleitet, das Mitglieder der Jugendfeuerwehr Gladbeck bei einer Ferienfreizeit in Österreich zeigt: Auf dem Balkon eines Jugendhotels zeigen sie mit ausgestrecktem rechten Arm den Hitlergruß.
Unmittelbar nach Vorliegen des Bildes informierte die WAZ Feuerwehr-Chef Josef Dehling über das Foto. Gleichzeitig nahm die WAZ mit Feuerwehr-Pressesprecher Uwe Rath Kontakt auf, der bei der besagten Ferienfreizeit im Juli 2008 einer der sieben mitreisenden Betreuer war. Uwe Rath erklärte, er kenne dieses Foto nicht; tatsächlich seien darauf Mitglieder der Jugendfeuerwehr an der besagten Ferien-Örtlichkeit in Wagrain (Österreich) zu sehen.
Am Montag traf die WAZ dann Feuerwehr-Chef Josef Dehling in der Wache an der Wilhelmstraße; Josef Dehling hatte auch Eltern, beteiligte Jugendliche, Stadtsprecher Peter Breßer-Barnebeck und Dr. Guido Hüpper, Leiter des Rechtsamtes, zu diesem Gespräch dazugebeten. Josef Dehling, der sich bereits am Freitag schockiert und bestürzt über die Existenz eines solchen Bildes gezeigt hatte, bestätigte, dass auf dem Bild Mitglieder der Jugendfeuerwehr zu sehen seien.
Auch interessant
„Eine unüberlegte Einzelaktion“
Dehling: „Es war eine unüberlegte Einzelaktion. Ich stelle ausdrücklich fest, dass die Jugendfeuerwehr Gladbeck kein Ort ist, an dem rechtsextremes Gedankengut geduldet wird. Ich kann ausschließen, dass die Feuerwehr Gladbeck ein Ort ist, an dem rechtsextremes Gedankengut zuhause ist. “
Dehling kündigte gleichzeitig an, dass es nun gelte, diesen Einzelvorfall offensiv und möglichst umfassend aufzuarbeiten. So werde es unter anderem für die Jugendfeuerwehr einen verpflichtenden Vortrag zum Thema Rechtsextremismus geben. Die Jugendlichen seien sich völlig im Klaren darüber, „dass sie da richtig Mist gebaut haben“. Sie seien durch die anonyme Weiterleitung des Bildes schon jetzt bestraft.
Auf dem anonym an die WAZ weitergeleiteten Bild ist laut Josef Dehling derjenige Jugendliche, der auf die Idee zu dem Foto kam, auf der linken Seite des Bildes abgeschnitten worden. Er sei wegen anderweitigen Fehlverhaltens im Dienst nicht mehr Mitglied der Jugendfeuerwehr; und er sei im Juli 2008 der Einzige gewesen, der vor Ort Interesse daran bekundet habe, die Bild-Datei zu erhalten. Die Original-Datei sei von dem Besitzer der Fotokamera gelöscht worden.
Allen Beteiligten war im Pressegespräch am Montag die Betroffenheit über diesen Vorgang in jeder Sekunde anzumerken. Josef Dehling und weitere Gesprächspartner betonten mehrfach, dass ein offensiver Umgang mit dem Thema die einzig angemessene Vorgehensweise sei.