Gladbeck. Ordensfrauen kehren nach vielen Jahren in Gladbeck zurück in ihre Heimat. Es ist ein Abschied mit Wehmut und Vorfreude. Gottesdienst am Sonntag.

Der Abschied aus Gladbeck naht. Nach Jahrzehnten in Deutschland kehren die Ordensfrauen Arpitha und Ann Maria Ende dieses Jahres in ihre Heimat Indien zurück. So sagt es die Regel der Karmeliterinnen: Mit 60 Jahren werden die Ordensfrauen zurück in ihr Mutterhaus in Kerala in Südindien berufen.

Der Abschied fällt den Frauen, die mit fünf Mitschwestern an der St. Marienkirche in Brauck leben, nicht leicht. „Gladbeck ist unsere zweite Heimat geworden“, sagt Ann Maria. Sie gehört dem Orden seit 40 Jahren an, hat in Indien Pädagogik, Philosophie und Theologie mit Magisterabschluss studiert. Vor 25 Jahren kam sie nach Gladbeck, absolvierte eine Zusatzausbildung zur Krankenhausseelsorgerin und arbeitete in dieser Funktion in Essen, Bottrop und zuletzt in Gelsenkirchen-Horst im St. Josef-Hospital und im Seniorenheim Marienfried.

Die beiden Ordensfrauen kennen sich bereits seit 40 Jahren

Arpitha lebt schon 34 Jahre in Deutschland. In Bayern machte sie eine Ausbildung zur Krankenpflegerin, arbeitete lange in Nürnberg, bevor sie 2009 nach Gladbeck kam, wo sie sich um die Bewohnerinnen und Bewohner im Caritas-Seniorenzentrum St. Altfrid kümmert. Es war ein freudiges Wiedersehen mit Ann Maria, denn die beiden Ordensfrauen kennen sich schon 40 Jahre, waren gemeinsam Novizinnen, wurden am selben Tag eingekleidet.

Als ihr Orden sie nach Deutschland schickte, hätten sie das als großes Abenteuer empfunden, erzählen sie. Ann Maria: „Ein unbekanntes Land, eine fremde Kultur und Sprache – es war aufregend.“ Fremd gefühlt haben sie sich aber nicht lange. Arpitha: „Wir sind mit offenen Armen und großer Herzlichkeit aufgenommen worden, und das ist auch heute noch so. Für die schöne Zeit hier sind wir sehr dankbar.“

Verabschiedung am Sonntag im Gottesdienst

Natürlich freuen sie sich auch auf ihre großen Familien daheim. Beide haben neun Geschwister. Auch von ihren Müttern werden sie schon sehnsüchtig erwartet, wie bisher, wenn sie alle zwei Jahren Heimaturlaub machen durften. Es sei ein merkwürdiges Gefühl, sagen sie. „Bisher sind wir nach einigen Wochen wieder zurück geflogen nach Deutschland. Dieses Mal bleiben wir dort.“ Was ihnen die Zukunft bringt, wissen sie nicht. „Zuerst kehren wir in unser Mutterhaus zurück, was dann kommt, wird später entschieden.“

Am Sonntag werden die Ordensfrauen in einem Gottesdienst, der um 11 Uhr in der Marienkirche beginnt, verabschiedet. Auf das letzte Weihnachtsfest im Kreise der Mitschwestern freuen sie sich schon sehr. Am 29. Dezember steigen sie ins Flugzeug Richtung Indien – auf den Tag genau 25 Jahre, nachdem Ann Maria in Deutschland ankam.

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