Gladbeck. Flüchtlinge aus der Ukraine sollen in Gladbeck die Chance auf eine Corona-Schutzimpfung bekommen. Weitere Angebote sind geplant.

Die Hilfsbereitschaft in Gladbeck und im gesamten Kreis Recklinghausen ist enorm, Flüchtlinge aus dem Kriegsland Ukraine aufzunehmen. Doch mit einem Dach über dem Kopf und einem gefüllten Kühlschrank ist es nicht getan. Ganz wichtig in Pandemie-Zeiten: der Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Die Kreisverwaltung hat in Abstimmung mit den Kommunen ein Konzept entwickelt, wie Impfungen vonstatten gehen sollen.

„Die Ukraine hat nach offiziellen Angaben lediglich eine Impfquote von etwa 35 Prozent“, sagt Lena Heimers – also deutlich weniger als Deutschland. Hierzulande verfügen knapp 76 Prozent der Bevölkerung über eine vollständige Immunisierung.

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Die Sprecherin in der Kreisverwaltung Recklinghausen fügt hinzu: „Außerdem sind die in der Ukraine verimpften Wirkstoffe in der Europäischen Union nicht zugelassen.“ Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen sollen Flüchtlinge auf verschiedenen Wegen Möglichkeiten zur Immunisierung bekommen.

Gladbeck: Arztpraxen und kommunale Impfangebote sind Anlaufstellen

Heimers sagt: „Arztpraxen und kommunale Impfangebote sind ohnehin Anlaufstellen.“ Laut Verordnung des Landes könnten die Menschen, die aus der Kriegsregion im Kreisgebiet ankommen, diese Option ohne Krankenversicherung wahrnehmen.

Lena Heimers, Sprecherin in der Kreisverwaltung Recklinghausen: Weitere Impfungen über den Coronaschutz hinaus sind vorgesehen.
Lena Heimers, Sprecherin in der Kreisverwaltung Recklinghausen: Weitere Impfungen über den Coronaschutz hinaus sind vorgesehen. © Unbekannt | Kreis Recklinghausen

„In Abstimmung mit den Städten sind mobile Impfangebote gezielt in Einrichtungen, zum Beispiel Container-Unterkünften, möglich“, nennt Heimers eine weitere Chance. Während viele der ukrainischen Neuankömmlinge über private Verbindungen eine Bleibe finden, werden andere zunächst in zentralen Einrichtungen des Landes unterkommen. „Sie befinden sich in unserem Kreis in Marl und Dorsten. Von dort aus werden die Menschen auf die Kommunen verteilt“, erläutert die Kreissprecherin, „angedacht ist, die frisch Angekommenen bei einer mobilen Aktion zu impfen.“ Die Organisation liege bei den Einrichtungen.

Zur Verfügung stehen die Wirkstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Novavax. „Wenn Eltern sich dafür entscheiden, auch ihr Kind impfen zu lassen, lässt sich auch das machen.“ Es gebe genügend Impfdosen: „Die Zeit der Knappheit ist vorbei.“

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Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) biete Informationsblätter in ukrainischer Sprache an. Die Sprecherin der Kreisverwaltung ergänzt: „Wir schauen, dass wir Sprachbarrieren nehmen. Bei mobilen Impfterminen sind in der Regel Sprachmittler vor Ort.“

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Die Kreisverwaltung halte es für notwendig, für die Kriegsflüchtlinge auch weitere Impfungen über die Corona-Immunisierung hinaus vorzunehmen. Zu nennen wären die Vierfachimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und Keuchhusten sowie die Spritze gegen Masern. Aber: „Details befinden sich derzeit noch in der Klärung.“

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