Kreis Recklinghausen. Die Gewerkschaft NGG sieht die Gastronomie wegen der Corona-Schutzmaßnahmen in existenziellen Nöten. Die Lage im Kreis Recklinghausen.
Der Lockdown für die Gastronomie trifft nicht nur die rund 730 Unternehmen im Kreis Recklinghausen, also auch in Gladbeck, mit voller Wucht, sondern bringt auch die 7800 Beschäftigten in existenzielle Nöte, warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Köchinnen, Kellner und Hotelangestellte haben seit dem Frühjahr mit massiven finanziellen Einbußen durch die Kurzarbeit zu kämpfen. Wegen der meist niedrigen Löhne im Gastgewerbe und des fehlenden Trinkgeldes sind nun auch die letzten Reserven aufgebraucht. Das Geld reicht kaum mehr für die Miete – von Weihnachtsgeschenken ganz zu schweigen“, sagt Adnan Kandemir, Gewerkschaftssekretär der NGG-Region Ruhrgebiet.
Die NGG fordert deshalb die Bundesregierung auf, den Beschäftigten im Gastgewerbe eine Corona-Sofort-Nothilfe in Höhe von 1000 Euro zu zahlen. „Die Politik greift den Firmen mit enormen Summen unter die Arme, um eine Pleitewelle zu verhindern. Jetzt darf sie die Beschäftigten nicht im Regen stehen lassen“, so Kandemir. Nach Einschätzung der NGG würden sich die Kosten für eine Beschäftigten-Nothilfe im Dezember auf rund 600 Millionen Euro belaufen. Die Unternehmenshilfen im Gastgewerbe kosten den Staat laut Bundesregierung allein in diesem Monat 17 Milliarden Euro.
Außerdem, so die Gewerkschaft, müsse die Auszahlung der Unternehmenshilfen an den Erhalt von Arbeitsplätzen geknüpft werden. „Es darf nicht sein, dass sich Wirte und Hoteliers jetzt 75 Prozent des Vorjahresumsatzes erstatten lassen und wenig später ihre Mitarbeiter vor die Tür setzen“, so Kandemir. Zwar befänden sich die Unternehmen in einer historisch einmaligen Krise. Diese müsse aber gemeinsam mit den Beschäftigten ausgestanden werden – nicht zuletzt, um Fachkräfte zu halten, die nach der Pandemie dringend gebraucht würden.
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