Gladbeck. Laut Robert-Koch-Institut sind im Kreis Recklinghausen die Norovirus-Fälle angestiegen. Corona-Beschränkungen hatten zuvor positive Auswirkungen.
Die Norovirus-Infektionszahlen sind im Kreis Recklinghausen aktuell wieder angestiegen und haben in etwa das Niveau von 2019 erreicht. Nach einem deutlichen Rückgang aufgrund der verstärkten Hygieneregeln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurden seit Anfang Oktober 2021 wieder steigende Infektionszahlen gemeldet. Das teilt jetzt die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.
Demnach wurden im Kreis Recklinghausen von Anfang Oktober 2021 (40. KW) bis Mitte Dezember (50. KW) insgesamt 151 Infektionsfälle gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres 2020 gab es nur zwei Fälle und im Vergleichszeitraum 2019 insgesamt 109 Fälle. „Die Corona-Pandemie hatte spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Der Lockdown im Frühjahr 2020 und vor allem Ende des vergangenen Jahres sowie die strengen Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus hatten einen positiven Nebeneffekt und ließen die Infektionszahlen deutlich sinken. Mit den Lockerungen der Maßnahmen und den flächendeckenden Öffnungen von Schulen und KiTas sowie vielen öffentlichen Einrichtungen und Freizeitangeboten nach den Sommerferien hat sich die Situation nun wieder deutlich verändert“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
- Schutz vor Überschwemmungen: RAG gibt Pumpwerke ab
- „Spaziergänger“: In Gladbeck formiert sich Widerstand
- Falschparker, Umweltsünder & Co.: Das ärgert Gladbecker
- Heiraten in Gladbeck: Freie Termine in Wittringen sind knapp
- Schulstart: Schüler müssen zu Hause bleiben, weil Testergebnisse fehlen
- Stromanbieter: Kündigungswelle betrifft viele Gladbecker
Eine Schutzimpfung gegen Noroviren gibt es nicht
Noroviren können sich immer dort schnell ausbreiten, wo viele Menschen zusammen sind. Eine Schutzimpfung gegen Noroviren gibt es nicht. Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft in der Regel kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber. Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.
+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++
Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, gründliches Händewaschen, ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren verwenden, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Und: Kein Essen für andere zubereiten, weil die Erreger auch an Lebensmitteln haften bleiben können. Die Hygieneregeln sind auch dann noch zu beachten, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Denn die Viren werden in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung mit dem Stuhl ausgeschieden.